Im Regen von Silverstone holte sich Bruno Senna vor Lucas di Grassi und Giorgio Pantano seinen zweiten Saisonsieg.
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Mit einer fehlerfreien Leistung holte sich Bruno Senna im regnerischen Silverstone seinen zweiten Saisonsieg in der GP2 Serie und konnte damit wieder etwas Boden auf den Tabellenführer Giorgio Pantano gutmachen. Der Italiener kam hinter Lucas di Grassi und vor Mike Conway auf der dritten Position ins Ziel. Beeindruckend ist die Quote von Di Grassi: in seinem vierten Rennen des Jahres stand der Campos-Pilot zum dritten Mal auf dem Podium.
Gleich zu Beginn des Rennens dezimierte sich der Kreis der Favoriten. Andreas Zuber fiel nach einem schlechten Start bis auf die vierte Position zurück und wurde eine halbe Runde später von Romain Grosjean auf die Hörner genommen. Zuber schleppte sich mit letzter Kraft an die Box; sein Kontrahent fuhr noch eine Runde ohne Frontflügel, holte sich dann aber doch an der ART-Box eine neue Nase. Sébastien Buemi war zu diesem Zeitpunkt gar nicht mehr im Cockpit. Der Schweizer drehte sich auf dem Weg in die Startaufstellung von der Strecke und nahm das Rennen erst gar nicht auf. Auch Karun Chandhok musste alle Hoffnungen nach einem Fahrfehler vorzeitig begraben.
Luca Filippi konnte sich nur kurze Zeit über die Spitzenposition freuen. Der Italiener wurde noch in der ersten Runde von Bruno Senna geschnappt und leistete sich danach einige Fehler. Hinter dem Brasilianer machte es sich sein Landsmann Lucas di Grassi gemütlich, der bis ins Ziel zehn Sekunden auf den Führunden verlor - dahinter folgten Giorgio Pantano und ein starker Mike Conway, der auf dem nassen Untergrund lange Zeit die schnellsten Runden fahren konnte. Hinter dem Quartett an der Spitze klaffte schon früh eine große Lücke von zehn Sekunden auf Platz fünf. Dort kämpften Andy Soucek und Vitaly Petrov um die letzten Punkte.
Während sich die Geschehnisse in der Spitzengruppe auf null reduzierten, ging es dahinter zur Sache. Zunächst wurde Soucek nach einem harten Duell von Petrov von der Strecke geschoben und musste den fünften Rang abgeben, dann fiel auch Kobayashi über ihn her. Der Japaner startete von ganz hinten und konnte sich mit guten Rundenzeiten nach vorne arbeiten, um gegen Rennmitte Soucek unter Druck zu setzen. Der SuperNova-Pilot kam in der Stowe-Kurve auf die Randsteine, verlor die Kontrolle über seinen Boliden und schlug heftig in die Reifenstapel ein.
Über einen Punkt konnte sich Kobayasi trotzdem nicht freuen. In der letzten Runde kollidierte der Japaner mit Adrian Valles und Pastor Maldonado, um nur wenige Kurven vor dem Ziel auszuscheiden. So erbte Davide Valsecchi bei seinem Comeback-Wochenende den sechsten Rang. Zittern musste auch Petrov: nach einer Piroutte hatte er Glück, das Rennen unbeschadet fortsetzen und beenden zu können.