Sam Bird holt sich im Hauptrennen der GP2 in Silverstone seinen dritten Saisonsieg - Kollision zwischen Fabio Leimer und Stefano Coletti in der letzten Runde
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Sam Bird (Russian Time) fuhr im GP2-Hauptrennen in Silverstone zu einem überzeugenden Sieg vor Stephane Richelmi (DAMS) und Tom Dillmann im zweiten Boliden von Russian Time. Während es für den als Tabellendritten angereisten Bird der dritte Saisonsieg war, hatten die beiden punktbesten Fahrer Pech: Tabellenführer Stefano Coletti (Rapax) kämpfte bis in die letzte Runde um eine Top-5-Platzierung, musste nach einer Kollision mit Fabio Leimer (Racing Engineering; 4.) in der letzten Runde aber aufgeben. Felipe Nasr (Carlin) musste seinen ersten Ausfall der Saison beklagen.
Beim Start setzte Polesetter Marcus Ericsson (DAMS) seine zweite Pole-Position der Saison zunächst in die Führung um. Doch schon nach wenigen Metern wurde der Schwede von dem aus Reihe zwei gestarteten Carlin-Piloten Nasr angegriffen. Die beide Fahrzeuge berührten sich in der Arena-Sektion der britischen Traditionsstrecke. Nutznießer waren Bird und Coletti.
Während Bird die Anfangsphase klar vor Coletti und Ericsson im Griff hatte, plagte sich Nasr auf Platz vier mit einem aufgrund der Kollision in der Startrunde beschädigten Boliden, blieb aber zunächst auf der Strecke. In Runde sechs war der Carlin-Pilot einer der ersten, der die Boxengasse zum routinemäßigen Reifenwechsel aufsuchte, doch wenig später war das Rennen für Nasr gelaufen.
Unterdessen sah sich Coletti im Rücken von Spitzenreiter Bird schon bald der Attacken von Ericsson ausgesetzt. Dem von der Pole-Position gestarteten Schweden drohte allerdings Ungemach: Für die Kollision mit Nasr in Runde eins brummten ihm die Kommissare eine Durchfahrtsstrafe auf. Die Chance auf den Sieg war für Ericsson dahin, stattdessen wurde es nur Platz elf.
Spitzenreiter Bird steuerte nach sieben Runden die Box an und fand sich anschließend im Verkehr wieder. Dank seines frühen Vorsprungs fand sich der Lokalmatador aber auch nach dem kompletten Durchlauf der Stopps am Platz an der Sonne wieder.
Richelmi hatte die Führung vorübergehend geerbt, da er bis Runde 13 mit dem ersten Reifensatz auf der Strecke blieb. Der Monegasse reihte sich nach seinem Stopp hinter Bird und Coletti ein. Zu diesem Zeitpunkt bedeutete dies Platz sechs, da Dillmann sowie das Arden-Duo Mitch Evans und Johnny Cecotto jun. noch mit dem ersten Reifensatz draußen waren.
Kollision zwischen Leimer und Coletti in der letzten Runde
Pech für Evans: In der Boxengasse war er zu schnell und fing sich eine Zehn-Sekunden-Zeitstrafe ein. Die Bemühungen des amtierenden GP3-Champions für eine mögliche Top-Platzierung waren somit für die Katz'. Evans Arden-Teamkollege Cecotto zögerte seinen Boxenstopp am längsten hinaus und kam schließlich als 17. hinter Daniel Abt (ART; 15.) und Rene Binder (Lazarus; 16.) ins Ziel.
Während Spitzenreiter Bird nichts anbrennen ließ, rang Richelmi im Kampf um Platz zwei Coletti nieder. In der Schlussphase tobte dann zwischen Coletti und Dillmann der Kampf um den letzten Podestplatz. In der drittletzten Runde war Dillmann in der Arena-Sektion bereits vorbei, doch Coletti konterte nur wenige Meter später. Auch Leimer befand sich in Schlagdistanz, konnte aber nicht profitieren.
In der vorletzten Runde verbremste sich Coletti in der Vale-Kurve, rodelte durchs Gras und verlor Platz drei. Schlimmer noch: Wenige Meter später, inzwischen war die letzte Runde eingeläutet, kam es in der Arena-Sektion zur Kollision mit Leimer. Coletti war der Leidtragende und musste aufgeben. Leimer lief hinter Dillmann als Vierter ein. Die Rennkommissare befassen sich nach dem Rennen mit der Kollision.
Jon Lancaster (Hilmer) kam trotz einer Kollision mit James Calado (ART; 9.) in der Brooklands-Passage letztlich auf Platz fünf ins Ziel. Kevin Ceccon (Trident) musste seinen Boliden nach einer Kollision mit Alexander Rossi (Caterham; 10.) in der Vale-Kurve abstellen. Auch diese beiden Zwischenfälle werden nach dem Rennen von den Rennkommissaren untersucht.