30 Runden lang gab Mike Conway die Führung beim Sprintrennen von Monaco nicht aus der Hand. Zwei Safety-Car-Phasen hinderten ihn nicht am ersten Saisonsieg.
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Mit einem souveränen Start-/Ziel-Sieg hat sich Pole-Inhaber Mike Conway beim monegassischen Sprintrennen selbst für sein gestriges Pech entschädigt. War Conway gestern noch auf Platz drei liegend vom überrundeten Javier Villa ins Aus geschossen worden, so fuhr der Brite nun ohne Zwischenfälle seinen ersten Saisonsieg ein. Das Podest komplettierten sein Teamkollege Ho-Pin Tung und Alvaro Parente, der sich eben jenen dritten Platz bereits im Vorfeld des Rennens zum Ziel gesetzt hatte.
Eine für das Fürstentum typische Prozessionsfahrt wurde durch zwei Safety-Car-Phasen unterbrochen, die den Vorsprung Conways jeweils zusammenschrumpfen ließen. Eine Kollision zwischen Pastor Maldonado und Karun Chandhok, die für beide das Aus bedeutete, hatte bereits nach der ersten Kurve die erste Gelbphase verursacht. "Ich befand mich auf der Innenseite der Kurve. Chandhok war außen und ging offenbar extrem früh aufs Gas, um vor mir zu bleiben, und drehte sich. Ein Rennunfall, der in Monaco leicht passieren kann", macht Maldonado seinem Gegner keine Vorwürfe.
Karun Chandhok schilderte die Situation so: "Anscheinend ist Maldonado zu hart auf den inneren Kurb gekommen und hat mich dann getroffen. Die Spuren an meinem Auto zeigen, dass ich mich nicht von selbst gedreht habe." Chandhok zog sich beim Zusammenprall eine leichte Prellung des Handgelenks zu, die er jedoch nicht als Hindernis für den weiteren Saisonverlauf sieht. Eine Schrecksekunde erlebten auch Christian Bakkerud und Andreas Zuber: So legte Bakkerud nach einer Berührung mit Zubers Hinterrad eine unfreiwillige Flugeinlage hin, die jedoch für beide glimpflich endete:
"Ich hatte einen Mega-Start, allerdings war auch ich dann in Kurve 1 in die Kollisionen verwickelt. Bakkerud hat zu spät gebremst, ist mir über das Hinterrad gefahren und hat mir so den Heckflügel verbogen", beschreibt Zuber, der mit gerichtetem Heckflügel immerhin noch die Schnellste Rennrunde fuhr: "Ich bin noch zwei Runden draußen geblieben, habe mich mit meinem Ingenieur abgestimmt und dann zur Sicherheit die Box angesteuert." Die zweite Safety-Car-Phase rief Alberte Valerio hervor, der ausgangs der Casino-Passage in die Leitplanken gerutscht war.
Im weiteren Kampf um die Punkteränge präsentierte sich zwar lange Adrian Valles auf Rang vier als aussichtsreichster Kandidat, machte sich die Punktechancen jedoch mit einer Durchfahrtsstrafe zunichte: So hatte Valles Roldan Rodriguez nur durch ein Abkürzen der St.-Devote-Schikane überholen können. Ebenso wie Rodriguez rückte auch der gestrige Sieger Bruno Senna nach der Strafe für Valles um einen Platz auf. Rang fünf genügte dem Brasilianer, um die Führung in der Meisterschaftstabelle an sich zu reißen.
Die Top 8 komplettierten Andy Soucek, der sich zu Beginn bereits mit einem guten Start nach vorne katapultiert hatte, sowie Jerome D'Ambrosio und Yelmer Buurman. Mit Platz elf musste sich Sebastien Buemi begnügen, der ebenso wie viele andere Verfolger vergeblich auf Regen hoffte: "Ich bin zufrieden mit meinen Rundenzeiten. Ich hatte einen guten Start und habe sieben Gegner überholt. Mit der Meisterschaftssituation kann ich mich abfindne - es ist niemand in der Tabelle davongezogen. In Magny-Cours werde ich etwas gut machen können."