Der Deutsche Marvin Kirchhöfer steht in Monte Carlo zum ersten Mal auf dem GP2-Podest - Nach dem Start kontrollierte er Raffaele Marciello souverän
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Marvin Kirchhöfer fuhr beim prestigeträchtigen GP2-Wochenende in Monte Carlo erstmals in seiner Karriere in der direkten Nachwuchsserie der Formel 1 auf das Podest. Im turbulenten Hauptrennen am Freitag erreichte der Deutsche das Ziel auf dem achten Platz. Das bedeutete die Pole-Position für den Sprint am Samstag. Da Antonio Giovinazzi nach dem Hauptrennen eine Strafe erhielt, rückte Kirchhöfer auf Rang sieben und damit auf den zweiten Startplatz für den Sprint.
Beim Start fuhren Kirchhöfer und Nobuharu Matsushita nebeneinander auf Sainte Devote zu. Kirchhöfer war außen und musste nachgeben. In der Folge zog der Japaner vorne weg und fuhr souverän zum Sieg, Kirchhöfer verteidigte Rang zwei gegen Raffaele Marciello. "Ich konnte Matsushitas Pace nicht folgen, aber Raffaele war knapp hinter mir. Er hatte aber nie eine Chance auf ein Überholmanöver", sagt der Deutsche zu seinem Rennen.
"Es war sicherlich ein sehr gutes Wochenende für mich. Ich bin zum ersten Mal in Monaco gefahren und war noch nie vorher hier! Es ist ein tolles Gefühl", schwärmt Kirchhöfer nach seinem ersten großen Erfolg vor den Augen der versammelten Formel-1-Teamchefs. "Nach dem Qualifying begann ich es zu genießen, auf dieser Strecke zu fahren. Und nach dem siebten Platz im Hauptrennen war ich für den Sprint sehr optimistisch."
Der Startplatz ist in Monte Carlo bekanntlich die halbe Miete. Im GP2-Sprint sind auch keine Boxenstopps vorgeschrieben. "Ich dachte an den Sieg, das Podium, meinen ersten GP2-Pokal und an viel Champagner", lacht das deutsche Talent. "Ich freue mich sehr über den zweiten Platz. Ich kam beim Start gut weg, konnte Matsushita in der ersten Kurve aber nicht überholen. Dann wollte ich das Auto nur noch ins Ziel bringen. Wir sind sehr glücklich mit diesem Ergebnis. Es wird sicher noch mehr kommen!"
Monte Carlo war erst Kirchhöfers zweites GP2-Wochenende. Barcelona war mit zwei 15. Plätzen ein schwieriger Auftakt. "Ich habe im Simulator trainiert, aber auf der Strecke ist es ganz anders, vor allem weil hier die Leitplanken so nahe stehen. Man kann nicht den Reset-Knopf drücken! Es ist ganz anders als im Simulator. Deswegen bin ich mit diesem guten Ergebnis so zufrieden", sagt der 22-Jährige. "Vor diesem Wochenende hatte ich mir nicht vorgestellt, dass ich auf dem Podest stehen würde."
In drei Wochen findet die Rennpremiere in Aserbaidschan statt. Kirchhöfer wird in Baku keinen Erfahrungsnachteil haben, denn der Stadtkurs ist für alle neu. "Ich habe mir noch keine Ziele gesetzt", sagt er über das nächste Rennen. "Ich versuche mich zu verbessern und besser auf das Auto einzustellen. Hoffentlich werden wir Schritt für Schritt regelmäßig Podestplätze herausholen. Ich hoffe es!"