Nasser Al-Attiyah feiert bei der Rallye Dakar seinen zweiten Tagessieg in Folge und knabbert am Vorsprung des weiterhin Gesamtführenden Stephane Peterhansel
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Am vierten Tag der Rallye Dakar entwickelte sich ein spannender Kampf an der Spitze. Auf dem Weg von Nazca nach Arequipa machte Nasser Al-Attiyah mit seinem neuen Buggy alles richtig und sicherte sich den zweiten Tagessieg in Folge. Titelverteidiger Stephane Peterhansel (X-raid Mini) hielt aber mit und büßte nur 1:17 Minuten auf Al-Attiyah ein. Damit verteidigte der Franzose seine Gesamtführung. Sein Vorsprung auf den Katari ist auf 5:16 Minuten geschrumpft. Pech hatte Robby Gordon. Sein Angriff endete in einem Überschlag des Hummers und seine Sieghoffnungen sind ausgeträumt.
Die vierte Etappe entwickelte sich zu einem wahren Härtetest der ersten Dakar-Woche. Auf dem Weg von Nazca Richtung Arequipa mussten insgesamt 718 Kilometer zurückgelegt werden. Die Wertungsstrecke begann direkt nach dem Biwak in Nazca und führte über 289 Kilometer. Im ersten Abschnitt rüttelte Kamelgras die verbliebenen 136 Autos ordentlich durch. Später folgten große Sanddünen, die hohe Ansprüche an die Fahrkünste und die Navigation stellten. Peterhansel eröffnete als Gesamtführender den Tag, gefolgt von Al-Attiyah. Dessen Teamkollege Carlos Sainz war auf Platz zehn zurückgefallen, weil ihm seine Zeitgutschrift der zweiten Etappe wieder gestrichen worden war.
Das schwierige Terrain zu Beginn forderte auch gleich ein Opfer. Gordon fuhr auf Attacke und übertrieb es dabei bei Kilometer 29. Sein Hummer landete auf dem Dach. Dem US-Amerikaner und seinem Co-Piloten Kellon Walch war bei dem Überschlag nichts passiert. Der Traum vom Sieg war damit ausgeträumt, denn für über eine Stunde konnte der mächtige Hummer nicht mehr flottgemacht werden. Später fuhr Gordon zwar weiter, doch es gab erneut Probleme.
Pech hatte auch Lucio Alvarez, denn er steckte ebenfalls mehr als eine Stunde in der Wüste fest, weil es ein technisches Problem an seinem Toyota Hilux gab. Wenig später gingen auch die Probleme bei Sainz weiter. Auch heute gab es technische Schwierigkeiten, denn die Elektronik an seinem Buggy spielte verrückt. Bei Kilometer 147 verlor der Spanier deshalb über 20 Minuten. Sportlich gesehen gaben vier Fahrer das Kommando vor. Neben Peterhansel und Al-Attiyah legte auch Giniel de Villiers (Toyota) ein hohes Tempo an den Tag.
Die Bestzeiten an den Wegpunkten markierte Guerlain Chicherit (SMG-Buggy), der den Vorteil hatte, dass er den Spuren der Vorderleute folgen konnte. Seinen zweiten Tagessieg in Folge sicherte sich schließlich Al-Attiyah. Der Katari nutzte die Möglichkeiten seines Buggys perfekt, denn vom Cockpit aus kann Al-Attiyah den Reifendruck verstellen. Das war auf dem heutigen Terrain der entscheidende Vorteil in der spannenden Jagd um den Tagessieg.
Al-Attiyah benötigte für die 289 Kilometer 3:28:46 Stunden und war damit um 36 Sekunden schneller als Chicherit. Peterhansel belegte heute den dritten Platz und büßte 1:17 Minuten auf Al-Attiyah ein. De Villiers und sein Co-Pilot Dirk von Zitzewitz erlebten einen problemlosen Tag und das Duo war in der Spitzengruppe dabei. 4:17 Minuten fehlten im Ziel auf Al-Attiyah. Auch Joan "Nani" Roma (Mini) kam nach den zuletzt mühsamen Tagen gut durch und belegte den fünften Rang.
In der Gesamtwertung verteidigte Peterhansel seine Führung, doch es wurde spannend. Al-Attiyah kam dem Titelverteidiger bis auf 5:16 Minuten nahe. Die Dakar entwickelt sich zu einem Zweikampf zwischen diesen beiden Fahrern, denn der Rest des Feldes hat bereits einen großen Rückstand. De Villiers verbesserte sich auf den dritten Rang, doch auf Peterhansel fehlen bereits 33 Minuten.
Mehr in Kürze...
Ergebnis der 4. Etappe (Top 10):
01. Al-Attiyah/Cruz (Buggy) - 3:28:46 Stunden
02. Chicherit/Garcin (SMG-Buggy) +36 Sekunden
03. Peterhansel/Cottret (Mini) +1:17 Minuten
04. De Villiers/von Zitzewitz (Toyota) +4:17
05. Roma/Perin (Mini) +7:27
06. Nowitskiy/Zhiltsow (Mini) +13:55
07. Coffaro/Meneses (Toyota) +20:45
08. Chabot/Pillot (SMG-Buggy) +21:07
09. Thomasse/Larroque /Buggy MD Rallye) +24:37
10. Sousa/Ramalho (Great Wall) +26:09
Gesamtwertung nach 4 von 14 Etappen (Top 10):
01. Peterhansel/Cottret (Mini) - 9:04:29 Stunden
02. Al-Attiyah/Cruz (Buggy) +5:16 Minuten
03. De Villiers/von Zitzewitz (Toyota) +33:22
04. Nowitskiy/Zhiltsow (Mini) +33:48
05. Roma/Perin (Mini) +39:06
06. Chicherit/Garcin (SMG-Buggy) +42:32
07. Chabot/Pillot (SMG-Buggy) +59:30
08. Errandonea/Debron (SMG-Buggy) +1:04:54 Stunden
09. Gadasin/Kuzmich (G-Force Proto) +1:22:07
10. Thomasse/Larroque (Buggy MD Rallye) +1:23:56