Stephane Peterhansel (Mini) führt die Rallye Dakar nach der neunten Etappe mit großem Vorsprung an, denn Nasser Al-Attiyah (Buggy) hatte große Probleme
© Foto: X-raid
Am Montag startete die Rallye Dakar in die entscheidende Woche und gleich die neunte Etappe könnte eine Vorentscheidung um den Gesamtsieg gebracht haben. Auf dem Weg von San Miguel du Tucuman Richtung Cordoba hatte Nasser Al-Attiyah große Probleme mit seinem Buggy und büßte mehr als eine Stunde ein. Problemlos lief es dagegen für Stephane Peterhansel (X-raid Mini), der hinter Juan "Nani" Roma Zweiter wurde. In der Gesamtwertung hat Peterhansel nun einen komfortablen Vorsprung von 49:31 Minuten auf Giniel de Villiers und Dirk von Zitzewitz im Toyota Hilux.
Die neunte Etappe der Rallye Dakar war mit 852 Kilometern die längste Strecke in diesem Jahr. Die 593 Kilometer lange Wertungsstrecke war in zwei Teile geteilt. Das Fahrkönnen stand heute im Mittelpunkt, denn es gab viele kurvige Streckenteile. Dazu ging es teilweise durch Waldstücke, wo man besonders genau aufpassen musste, denn die Service-Trucks fuhren heute eine andere Strecke. Der erste Abschnitt der Prüfung betrug 226 Kilometer, gefolgt von einem neutralisierten Abschnitt über 127 Kilometer, bevor der letzte Abschnitt über 240 Kilometer auf dem Programm stand. Bis zum Biwak in Cordoba mussten anschließend noch 83 Kilometer zurückgelegt werden.
Guerlain Chicherit (SMG-Buggy) eröffnete den heutigen Tag, gefolgt von Orlando Terranova (BMW) und Robby Gordon (Hummer). Die Topfavoriten mussten die Strecke zunächst nicht eröffnen. Auf der fahrerisch anspruchsvollen Route war de Villiers schnell unterwegs, denn der Südafrikaner markierte bei den ersten Wegpunkten die Bestzeiten. Diese Tendenz setzte sich bis zum Ende des ersten Abschnitts fort. Zu diesem Zeitpunkt hatte de Villiers einen Vorsprung von 42 Sekunden auf Roma. Peterhansel folgte als Dritter und lag schon drei Minuten zurück. Schwierigkeiten hatte Al-Attiyah. Sein Buggy passte nicht perfekt auf die engen und winkeligen Straßen. Deshalb betrug sein Zeitverlust auf de Villiers schon zehn Minuten.
Im zweiten Abschnitt übernahm das X-raid-Team das Kommando. Roma erhöhte das Tempo und feierte schließlich seinen zweiten Tagessieg in diesem Jahr. Die Augen waren aber auf das Duell an der Spitze gerichtet: Peterhansel büßte vier Minuten auf seinen Teamkollegen ein und klassierte sich als Zweiter. Al-Attiyah hatte großen Rückstand. Im Ziel wartete man über eine Stunde vergeblich auf den Buggy. Terranova untermauerte im X-raid BMW ? der bis auf die Silhouette baugleich mit dem Mini ist ? die Vorteile des Allradlers auf der heutigen winkeligen Steckenführung.
Die zweiradgetriebenen Buggys hatten dagegen zu kämpfen. Trotz der engen Strecken wuchtete Gordon den mächtigen Hummer gut durch die Kurven und feierte mit Platz vier einen weiteren positiven Tageserfolg. De Villiers konnte seine guten Zeiten im zweiten Abschnitt nicht bestätigen und büßte noch neun Minuten auf Roma ein. Da sein direkter Konkurrent Leonid Nowitskiy (Mini) weitere zwei Minuten langsamer war, verteidigte sich de Villiers erfolgreich gegen seine Verfolger.
Und wo war Al-Attiyah? Bei dem Katari lief es im zweiten Abschnitt nicht rund. Mehrmals musste er anhalten. Nach dem Wegpunkt bei Kilometer 495 blieb sein Buggy endgültig stehen. Mehr als eine Stunde bewegte sich der Wagen nicht vom Fleck. Damit waren seine Sieghoffnungen ausgeträumt. Damit ist Peterhansel nach der neunten Etappe der große Favorit auf den Sieg. Der Franzose hat nun ein komfortables Polster von 49:31 Minuten auf de Villiers, der sich durch das Missgeschick von Al-Attiyah auf Platz zwei geschoben hat. Dem Südafrikaner liegt weiterhin Nowitskiy im Nacken. Auch Chicherit büßte heute mehr als eine Stunde ein.
Mehr in Kürze...
Ergebnis der 9. Etappe (Top 10):
01. Roma/Perin (Mini) - 5:36:28 Stunden
02. Peterhansel/Cottret (Mini) +4:11 Minuten
03. Terranova/Fiuza (BMW) +6:54
04. Gordon/Walch (Hummer) +8:37
05. De Villiers/von Zitzewitz (Toyota) +9:39
06. Sousa/Ramalho (Great Wall) +10:23
07. Nowitskiy/Zhiltsow (Mini) +11:20
08. Olholm/Aston (Toyota) +20:23
09. Kahle/Schünemann (SAM-Mercedes) +26:44
10. Alvarez/Graue (Toyota) +27:37
Gesamtwertung nach 9 von 14 Etappen (Top 10):
01. Peterhansel/Cottret (Mini) - 24:11:43 Stunden
02. De Villiers/von Zitzewitz (Toyota) +49:31 Minuten
03. Nowitskiy/Zhiltsow (Mini) +56:03
04. Roma/Perin (Mini) +1:34:16
05. Terranova/Fiuza (BMW) +2:01:08
06. Sousa/Ramalho (Great Wall) +2:13:41
07. Chicherit/Garcin (SMG-Buggy) +2:33:52
08. Chabot/Pillot (SMG-Buggy) +2:35:22
09. Errandonea/Debron (SMG-Buggy)+2:35:40
10. Thomasse/Larroque (Buggy-MD-Rallye) +3:03:22