"Au revoir" statt "Adieu": Loeb muss schuften

, 12.11.2012

Der Spanien-Sieger spricht über seine Pläne für den Winter und eine genussvolle, aber schwierige Rallye: "War froh, überhaupt noch auf der Straße zu sein"

In Spanien führt anscheinend kein Weg vorbei an Sebasiten Loeb. Der Citroen-Star siegte auf der iberischen Halbinsel zum achten Mal in Folge, selten hatte er es allerdings so zu kämpfen wie bei der am Sonntag zu Ende gegangenen Auflage. In der FIA-PK erklärt er, dass daran das Wetter, der Straßenbelag und der zweitplatzierte Jari-Matti Latvala schuld waren.

Frage: "Sebastien, herzlichen Glückwunsch. Wie fühlt es sich an, am Ende deiner Vollzeit-Rallye-Karriere zu stehen?"

Sebastien Loeb: "Ganz okay. Es ist die letzte Rallye der Saison und ich wollte unbedingt gewinnen. Ich habe jetzt acht Mal in Serie gesiegt und konnte es auf keinen Fall zulassen, bei der letzten zu verlieren. Natürlich ist die Situation etwas merkwürdig - zu wissen, dass ich neun Titel in Folge gewonnen und jetzt entschieden habe, aufzuhören."

Weiter keine konkreten Pläne für 2013

"Es ist merkwürdig, aber auf der anderen Seite weiß ich, dass es im kommenden Jahr noch einige Rallyes und Pläne mit Citroen in anderen Klassen gibt. Es fühlt sich nicht an, als sei meine Karriere vorbei. Oder als ob ich alt wäre und unbedingt aufhören müsste. Aber ich spüre, dass ich das brauche und es mich weiterbringt, wenn ich meine Rallyekarriere beende."

Frage: "Bist du im kommenden Jahr wieder in Spanien am Start?"

Loeb: "Es ist nicht geplant. Würde ich zu jeder Rallye 'ja' sagen, dann hätte ich wieder eine komplette Saison und das ist gar nicht meine Absicht. Ich habe eigentlich noch gar nichts geplant. Ich fange mit Monte Carlo und in Schweden an."

Frage: "Hast du bei dieser Rallye 100 Prozent gegeben?"

Loeb: "Es war wirklich schwierig. Seitdem es hier auch Schotter gibt, ist es komplizierter geworden und in diesem Jahr - mit dem Wetter - war der erste Tag echt verdammt knifflig. Ich war froh, Zweiter und am Freitag noch immer auf der Straße zu sein. Es gab 100 Kurven, in denen man hätte abfliegen können. Ich war froh, aber als es dann auf den Asphalt ging, wurde es nicht einfacher. Und dann hatte ich am Sonntag Probleme mit der Reifenwahl - es war eine sehr schwierige Rallye."

Voller Terminplan

Frage: "Konntest du es trotzdem genießen?"

Loeb: "Klar. Es gab ja keinen großen Druck. Ich ziehe zwar eine gute Reifenwahl vor, aber davon hing meine Saison ja nicht ab. Schlussendlich lagen wir am Ende vorne, aber nur sieben Sekunden vor Jari-Matti, der das ganze Wochenende über viel Druck ausgeübt hat. Am Ende hat es aber gereicht."

Frage: "Was steht für dich bis zum Jahresende noch auf dem Terminplan? Du fährst in Monte Carlo, also wirst du doch testen müssen. Oder ist dir eine Pause vergönnt?"

Loeb: "Nein. Citroen will, dass ich bin zum Saisonende weiterarbeite. Ich werde einige Tests auf Schotter absolvieren. Ich weiß nicht genau, warum. Bis Weihnachten gibt es also eine Menge zu erledigen."



Frage: "Hättest du dir jemals vorstellen können, so viel Erfolg zu haben?"

Loeb: "Nein. Sicher kann man sich solche Dinge ausmalen, wenn man seine Rallyekarriere startet. Du denkst dann an einen einzigen Weltmeistertitel. Dann kamen und gingen die Jahren und ich siegte jedes Mal. Aber ich hätte mir einfach nicht träumen lassen, dass ich das erreichen würde."

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