Drei Volkswagen unter den Top 4: Der Norweger beeindruckte mit seinem Tempo auf dem Showparcour vor den Toren Barcelonas, wagte jedoch ein Vabanque-Spiel
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Volkswagen drückt der Spanien-Rallye von Beginn an seinen Stempel auf. Auf der ersten von 17 Wertungsprüfungen am Donnerstagabend, die die Piloten über 3,2 Kilometer durch Barcelona führte, gelang Andreas Mikkelsen in seinem Polo R WRC die Bestzeit. Der Norweger benötigte für den Abschnitt 3:39.1 Minuten und war damit 1,8 Sekunden schneller als sein Markenkollege Sebastien Ogier. Thierry Neuville (+2,9 Sekunden) sprengte als Dritter mit seinem Hyundai die Wolfsburger Phalanx.
Mikkelsen fuhr eine riskante Strategie, als er das Profil von seinen Reifen soweit herunterschneiden ließ, dass die Pneus praktisch Slicks waren. Er macht den Coup aber für sein starkes Tempo auf dem Asphaltabschnitt verantwortlich: "Okay, wir haben etwas von unserem Kontingent für morgen aufgebraucht, aber wir haben hier mehr gewonnen als wir dann verlieren werden", erklärt der 25-Jährige seine Rechnung. Er profitierte auch von der zurückhaltenden Herangehensweise seines Volkswagen-Markenkollegen.
Der in der WM führende Ogier bilanziert: "Die Etappe war in Ordnung, aber wir haben auch nicht zu viel riskiert", so der Franzose, der über Nacht den Schongang ausbauen lassen will: "Die wirkliche Rallye beginnt morgen. Dann lautet der Plan: Vollgas." Von Selbigem wird auch Neuville in seinem i20 WRC Gebrauch machen, schließlich glaubt der junge Belgier an Luft nach oben: "Ich habe Zeit verloren, weil ich den Donut im zweiten Gang gefahren habe und nicht voll auf das Pedal steigen konnte."
Damit war Neuville noch immer schneller als der dritte Volkswagen-Mohikaner Jari-Matti Latvala. Der Finne blieb als Vierter 3,2 Sekunden hinter Mikkelsen zurück. "Die Etappe war anspruchsvoll. Das Auto lief gut, aber an einigen Stellen war ich etwas zu zögerlich. Ich hatte nur einen weichen Reifen und vielleicht hätte ich mit zwei - so wie Ogier - etwas schneller sein können", erklärt Latvala. Die Top 5 komplettierte mit Dani Sordo (+3,6 Sekunden) ein weiterer Hyundai-Pilot.
Der Spanier befürchtet, ein Problem mit der Kraftübertragung zu haben, weil sein i20 WRC im ersten Gang kaum anzog. Bester Citroen-Fahrer war Kris Meeke auf Rang sechs, am Steuer des schnellsten Ford befand Mikko Hirvonen als Achter. Er war von seinem Start in die Spanien-Rallye zumindest in Sachen Funfaktor angetan: "Die Zeit war nicht großartig, aber es hat mir Spaß gemacht", so der mehrfache Vizeweltmeister. Robert Kubica, ebenfalls mit einem Fiesta RS WRC unterwegs, wurde Zehnter: "Es war nicht einfach mit den Schotterreifen. Ich sah Asphalt und dachte an Grip - aber davon gab es nicht viel", so der Pole.