Nach zuletzt zwei Citroen Siegen in Folge möchte Ford noch vor der Sommerpause die Trendwende schaffen.
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BP Ford steht vor einer richtungweisenden Rallye. Nach diversen Problemen war das Team in Griechenland nur in der Lage Schadensbegrenzung zu betreiben. In der Türkei gibt es nun keine Ausreden mehr. Mikko Hirvonen startet dieses Mal hinter seinem Rivalen Sébastien Loeb in die Rallye und muss somit erstmals seit zwei Rallyes nicht die Strecke freifahren. Überhaupt wird es für Ford immer wichtiger die ausstehenden Schotterrallyes zum eigenen Vorteil zu nutzen. Denn nach der Sommerpause werden gleich drei von sieben Rallyes auf Citroen und Loebs bevorzugtem Terrain, auf Asphalt, ausgetragen werden.
Mikko Hirvonen geht in seine vierte Rallye in der Türkei und erzielte 2006 mit Rang zwei sein bislang bestes Resultat bei dieser Veranstaltung. Im Vorfeld der Rallye macht er sich vor allem Gedanken über das Wetter: "Die Rallye ähnelt der in Griechenland. Die Strecken sind relativ breit und besitzen eine sehr feste Oberfläche. Einige Prüfungen verschleißen die Reifen sehr stark - doch die wirklichen Probleme beginnen, wenn es regnen sollte. Vor zwei Jahren ähnelten die Straßen eher einem Schlammbad. Ich hoffe auch deswegen auf trockenes Wetter, weil mein Titelkonkurrent Sébastien Loeb als erster Starter dann schlechtere Bedingungen vorfindet. Als WM Führender hatte ich bei den vorigen Events diesen Nachteil, nun bin ich gespannt, wie er damit klarkommt. Besser, ich liege in der Tabelle einen Punkt hinter ihm und er räumt die Straße, als umgekehrt."
Sein Teamkollege Latvala startete hingegen erst einmal im Jahr 2004 bei der Türkei Rallye. Doch darin sieht der Finne nicht unbedingt einen Nachteil: "Vielleicht ist es ganz gut, dass ich deswegen nicht voll auf Angriff fahren kann. Unser Ziel ist ein Podestplatz. Wenn wir diesmal mit dem Kampf um den Gesamtsieg nichts zu tun haben sollten, wären wir nicht enttäuscht. In Griechenland habe ich gelernt, dass ich mich bei extrem schlechten Bedingungen etwas zurücknehmen muss." Auch wenn Latvala mit der Zielsetzung eines Podiumsplatzes etwas tiefstapeln dürfte, wird es interessant zu beobachten sein, ob der schnellste Mann der letzten Rallyes, dieses Mal seine Performance auch wieder in einen Spitzenplatz umsetzen können wird.
Die Rallye Türkei dürfte für Ford ein entscheidender Gradmesser werden. Gelingt es Citroen zu schlagen, wird das dem Team auch einen Motivationsschub für die Sommerpause geben. Andernfalls könnte sich jedoch eine gewisse Resignation im Team verbreiten. Denn sollte Citroen mit einem Vorsprung in die zweite Saisonhälfte gehen, dürfte es Ford sehr schwer fallen, diesen dann insbesondere auf den Asphaltrallyes wieder aufzuholen. In der Türkei sollten Ford und auch Hirvonen dringend zu ihrer Form zurückfinden und eine problemfreie Rallye zeigen, sonst könnte Citroen weiter an Oberwasser gewinnen.