Nach der starken Vorstellung von Sebastien Loeb bei der Rallye Monte Carlo ist man bei Citroen vom Potenzial des neuen DS3 überzeugt: "Werden Rallyes gewinnen"
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Citroen+WRC=Erfolg. Diese Formel hatte in der Rallye-Weltmeisterschaft viele Jahre lang Gültigkeit. Mit Sebastien Loeb fuhr der französische Hersteller von Sieg und errang zwischen 2003 und 2013 neun Fahrer- und acht Hersteller-Weltmeisterschaften. Doch mit dem Rückzug von Loeb in die WTCC ging auch die Zeit der Seriensiege von Citroen zu Ende. Zuletzt stand am 25. August 2013 mit Dani Sordo bei der Rallye Deutschland ein Citroen-Pilot bei der Siegerehrung ganz oben. Seitdem gelang es den Franzosen nicht mehr, die Dominanz von Volkswagen zu durchbrechen.
Doch woran lag das? An der unerfahrenen und zudem neuen Fahrerpaarung Kris Meeke und Mads Östberg? Oder war der DS3 WRC schlicht kein Siegerauto, das nur in den Händen eines Könners wie Loeb oder durch glückliche Umstände wie 2013 in Deutschland Rallyes gewinnen kann? Teamchef Yves Matton jedenfalls schien die Antwort darauf bereits zu kennen. "Ich habe schon lange gesagt, dass ich davon überzeugt bin, dass unser Auto auf dem gleichen Niveau (wie der Volkswagen Polo R; Anm. d. Red.) ist", sagte Matton am Rande der Rallye Monte Carlo. "Vielleicht war ich sogar der einzige, der davon überzeugt war."
Der Auftakt zu WRC-Saison 2015 scheint den Teamchef zu bestätigen. Bei der Rallye Monte Carlo kehrte Loeb für einen einmaligen Gaststart aus der WTCC in die WRC zurück, zeigte der Konkurrenz zu Beginn gleich einmal, wo der Hammer hängt und führte die Rallye bei den ersten sechs Wertungsprüfungen an. "Sein Tempo zu sehen, war für alle im Unternehmen gut, vor allem für unsere Techniker", so Matton. "Denn es zeigte, dass sie einen großartigen Job gemacht haben und das 2015er-Auto sehr schnell zu sein scheint."
Dem hatten die Techniker unter anderem einen leistungsstärkeren Motor und ein neues Fahrwerk verpasst. Und damit scheint Citroen einen Treffer gelandet zu haben, denn auch Meeke kam mit dem überarbeiteten DS3 in Monte Carlo gut zurecht und gewann drei Wertungsprüfungen, darunter auch die Powerstage. Zusammen mit den fünf WP-Siegen von Loeb gewann Citroen insgesamt acht der 14 gefahrenen Wertungsprüfungen während die WRC-Dominatoren von Volkswagen mit Sebastien Ogier gerade einmal zwei WP gewinnen können.
Dieser überlegene Speed nutzte Citroen in Monte Carlo unter dem Strich freilich noch nichts. Durch Unfälle vergaben Meeke und Loeb die Chance auf eine Top-Platzierung, Östberg verpasste als Vierter das Podium, auf dem Volkswagen letztlich einen historischen Dreifacherfolg feiern konnte. Dennoch reist Teamchef Matton zufrieden aus Monte Carlo ab.
"Seb hat bei diesen Bedingungen gezeigt, dass man mit dem DS3 immer noch um Siege kämpfen kann", sagt er. "Im vergangenen Jahr haben wir uns für Fahrer mit wenig Erfahrung entschieden, die noch dazulernen. Ich bin aber davon überzeugt, dass unser Auto noch Rallyes gewinnen wird. Siege bei acht der 14 Wertungsprüfungen haben gezeigt, dass die 2015er-Version des DS3 sehr konkurrenzfähig ist."