Der zweite Tag der Rallye Spanien brachte lediglich eine Positionsverschiebung innerhalb der Top Ten, an der Spitze blieb alles beim Alten.
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Sébastien Loeb verteidigte heute mit vier von sechs Tagebestzeiten seine Führung und baute seinen Vorsprung auf die BP Fords um weitere 10 auf nun 51,4 Sekunden aus: "Ich tat mein bestes um die Reifen auf der ersten Etappe zu schonen, so war ich auf der zweiten und dritten Etappe in der Lage anzugreifen. Ich bin sehr zufrieden mit dem Setup meines C4, er ist wunderbar ausbalanciert. Am Nachmittag waren die Straßen dreckiger, aber unsere Schottercrew ermöglichte uns, uns aus Problemen herauszuhalten. Die Abstände sind jetzt größer, aber wir sollten nicht glauben, dass es schon vorbei ist?" zeigte sich Loeb trotz seiner Führung vorsichtig.
Hinter Loeb liegt weiter Daniel Sordo mit einem Rückstand von jetzt 27,7 Sekunden. Der Spanier war heute insgesamt deutlich zufriedener als gestern: "Ich hatte heute immer ein Auge auf den Zeiten meiner schärfsten Verfolger und es gelang uns den Abstand auf dem gleichen Niveau zu halten. Das Setup meines Autos war perfekt und ich bin sehr zufrieden mit unserer heutigen Leistung. Die Entscheidung ist noch nicht gefallen, aber wir sind in einer sehr guten Position morgen einen weiteren Doppelsieg zu erzielen."
Die BP Ford Piloten fanden heute im Vergleich zu gestern eine bessere Geschwindigkeit, so dass zumindest Francois Duval seinen Rückstand auf Daniel Sordo leicht von 25,5 auf nun 23,7 Sekunden verkürzen konnte. Wie sein Teamkollege Mikko Hirvonen feierte er dabei einen Etappensieg und zeigte sich zumindest halbwegs zufrieden: "Einige Ertappen waren wirklich hart mit viel Schotter auf der Strecke, aber ich genieße diese verschiedenen Bedingungen. Es ist einfach interessanter auf diesen Straßen zu fahren und ich denke, auch das Auto funktioniert unter diesen Bedingungen besser. Ich hoffe, ich kann diesen Rhythmus morgen beibehalten und weiter Druck ausüben."
Mikko Hirvonen konnte den hohen Druck im WM Kampf hingegen nicht ganz verbergen: "Wir änderten heute morgen das hintere Differential, was uns in den schnellen Sektionen verbesserte, aber das Auto schwieriger zu fahren machte. Unsere Zeiten waren näher an denen von Loeb und Sordo, aber ich hatte einfach nicht das Gefühl, dass ich brauche, um anzugreifen. Mein Vertrauen war immer noch nicht bei 100 Prozent. Dann wechselte ich auf harte Federn und es wurde besser, wobei letztlich auch ich einfach den Rhythmus fand. Endlich erinnerte ich mich daran, wie man auf Asphalt fährt. Vorher war ich wie ein kleiner Junge gefahren und hatte einfach versucht, zu hart anzugreifen. Morgen werde ich versuchen, Francois zu überholen. Ich darf keinen Fehler machen, weil ich die Punkte brauche."
Hinter dem Führungsquartett entwickeln sich derweil zwei Kampfgruppen. So konnte Petter Solberg seine Position gegenüber Urmo Aava zwar behaupten, allerdings schmolz sein Vorsprung auf nur noch 1,4 Sekunden: "Die weichen Reifen funktionierten heute morgen nicht bei uns und wir verloren Zeit. Am Nachmittag waren wir schneller, aber das Auto fühlte sich auf den harten Reifen schwerer zu fahren an. Es bewegte sich viel mehr, besonders beim Bremsen, als werden wir möglicherweise zurückgehen" zeigte sich Solberg etwas untenschlosssen. Auch sein Teamkollege Chris Atkinson muss um seinen siebten Platz bangen, so gelang es ihm zwar Jari- Matti Latvala zu überholen, doch 3,4 Sekunden Vorsprung sind alles Andere als ein beruhigendes Polster.
Andreas Mikkelsen setzte seine gute Fahrt auf Rang neun fort während Matthew Wilson auf Rang zehn weiter den letzten Konstrukteurspunkt erhalten würde. Beide Munchi´s und Suzuki Piloten liegen auf den Positionen 13 und 14 bzw. 15 und 37 weiter außerhalb der Punkteränge.
Die Entscheidungen an der Spitze scheinen nach dem zweiten Tag bei der Rallye Spanien gefallen. Sollte das Ergebnis so bleiben, hätte Citroen bereits beim Heimspiel in Korsika in der nächsten Woche die Chance, beide WM-Wertungen zu gewinnen. Sollte Citroen hingegen ein ähnliches Schicksal wie BP Ford bei der Rallye Neuseeland ereilen, könnte Hirvonen sogar noch in Spanien die WM Führung zurückerobern.