Citroen konnte die Rallye in Mexiko für sich entscheiden. Dennoch gibt es nicht nur Grund zur Freude.
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Bei Citroen herrschte wenig überraschend große Freude über Sébastien Loebs zweiten Sieg in diesem Jahr und auch mit der Performance des Citroen C4 war man zurecht völlig zufrieden. Ein Team, das 11 von 19 ausgetragenen Etappen für sich entscheiden kann, hat keinen Grund sich um die Geschwindigkeit seines Boliden zu sorgen. Besonders eindrucksvoll war der Samstag, als Loeb noch nicht das Tempo herausgenommen hatte und Citroen-Piloten gleich 7 von 8 Bestzeiten erzielten.
Doch das ist nur die eine Seite: Am Ende des Wochenendes hatte Loeb seinen Rückstand in der Fahrerwertung zwar um ganze 5 Punkte verkürzt, doch in der Konstrukteurswertung verlor das französische Teams sogar einen weiteren Punkt auf Ford und das an einem Wochenende, an dem ein Ford Pilot gleich drei Reifenschäden und der andere zeitweise mit großen Motorproblemen zu kämpfen hatte. Mit diesem Umstand kann Citroen nicht zufrieden sein, sicherlich war insbesondere Daniel Sordo in dieser Saison bislang nicht vom Glück verfolgt: Bei der Rallye Monte Carlo musste er an zweiter Position liegend mit Motorproblemen aufgeben. Nach dem notwendigen Motorenwechsel erhielt er für die Schweden Rallye 5 Strafminuten, die ihn rückblickend auch dort einen Podiumsplatz kosteten. Hier in Mexiko erwischte er schließlich gleich auf der ersten Etappe einen Stein und beschädigte sein Auto so schwer, dass er die Rallye erst am Samstag fortsetzen konnte, bevor er dann am Samstag und Sonntag mit drei Etappenbestzeiten unter Beweis stellte, dass eine Spitzenposition für ihn auch in Mexiko möglich gewesen wäre.
Insgesamt scheint nach der Rallye Mexiko demnach eines festzustehen, um die Performance braucht sich Citroen derzeit keine Sorgen zu machen, wohl aber um die Zuverlässigkeit. Probleme, wie auch jenes Motorenproblem, dass Citroen im Vorfeld der Rallye Mexiko bei Loeb zu beklagen hatte, können einen Piloten schnell eine ganze Rallye kosten und das Ausfälle nicht zuletzt auch aufgrund des Punktsystems ganz schwer zu kompensieren sind, hat sich in den letzten Jahren hinlänglich gezeigt.
Möchte Citroen auch in diesem Jahr um den Konstrukteurstitel mitfahren, wird dringend mehr Konstanz und Zuverlässigkeit benötigt. Eine andere Sorge muss Citroen hingegen wohl nicht mehr haben, wurde ihnen in der Vergangenheit oft implizit unterstellt, von einer besonders engen Zusammenarbeit mit Michelin zu profitieren und dabei in der Regel dann bessere Entscheidungen als die Konkurrenz bei der Reifenwahl zu treffen, so hat sich in Mexiko gezeigt, dass der Citroen auch mit den Pirelli Reifen sehr gut harmoniert. Das französische Team war eines der Wenigen, bei dem kein Pilot einen Reifenschaden zu beklagen hatte. Doch wenn der Motor streikt, nutzt auch ein intakter Reifen nicht mehr viel...