Citroen scheiterte an den Streckenbedingungen. Trotz einer nahezu perfekten Leistung stand am Ende nur Rang drei bei der Rallye Türkei
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Die gute Nachricht war für Citroen am Ende des Wochenendes, dass das Team mit den Positionen zwei und drei in der WM noch eine wirkungsvolle Schadensbegrenzung betrieb. So scheinen die drei Punkte Rückstand in der Fahrerwertung genauso aufholbar, wie die neun in der Konstrukteurswertung. Doch ansonsten verlief das Wochenende frustrierend.
"Unser Setup war gut, unser C4 WRC sehr konkurrenzfähig und wir machten keine Fehler." zog Loeb am Sonntag Abend Bilanz. In der Tat erlebte der Franzose eine fehlerfreie Rallye und machte es der Konkurrenz von Ford sehr schwer. Obwohl er als führender Pilot bei der Rallye Türkei den verhältnismäßig großen Nachteil hatte, die Strecke sauber fahren zu müssen, hielt sich sein Zeitverlust in Grenzen. Am Freitag verlor er 15 Sekunden, am Samstag dann 34. Damit zeigte er, dass er unter gleichen Streckenbedingungen wohl schneller als der spätere Sieger Hirvonen gewesen wäre.
Demzufolge ungewohnt angefressen zeigte er sich nach der Rallye, richtete jedoch auch gleich wieder eine Kampfansage in Richtung der Konkurrenz: "Ich kann nicht sagen, dass ich mich darüber freue, Dritter geworden zu sein und bin genauso nicht glücklich, die WM Führung verloren zu haben. An allen drei Tagen versuchten wir alles. Wir überschritten mehrfach unser Limit und nutzen jede Faser des Autos und der Reifen. Abgesehen von der Rallye Neuseeland sollten wir uns jetzt nicht länger Gedanken über das Reinigen der Strecke machen müssen und das kann nur gut sein. Wir wissen, dass wir gut gerüstet für die kommenden Aufgaben sind und die Punktdifferenz ist in beiden WM Wertungen minimal. Ich kann in dem Wissen in die Pause gehen, dass der Rest der Saison sehr aufregend wird? und wir werden auch bald in Finnland zurück sein."
Daniel Sordo war hingegen auch mit seinem Ergebnis am Sonntag zumindest einigermaßen zufrieden. Nachdem der Spanier am Freitag durch eine beschädigte Radaufhängung zurückgefallen war, konnte er sich am letzten Tag noch an Henning Solberg vorbeischieben: "Ich freue mich sehr, dass wir es geschafft haben. Am Ende dieses schwierigen Wochenendes ist dieses Resultat gut. Unser C4 war konkurrenzfähig und wir erzielten einige gute Zeiten. Ich zwang mich auf meine Reifen aufzupassen und ich denke, dass wir einen weiteren Fortschritt beim Fahren auf losem Untergrund gemacht haben. Ich freue mich nun auf die weitere Saison und die Aussicht auf drei Asphaltrallyes, die bald kommen werden?"
Citroen hat durchaus Grund optimistisch in die zweite Saisonhälfte zu blicken. Der Rückstand in beiden WM Wertungen ist überschaubar und die Performance stimmte auch in der Türkei. Zudem präsentierte sich Sébastien Loeb trotz seines dritten Platzes in Bestform und auch wenn Daniel Sordo den starken Eindruck der letzten Rallyes nicht ganz bestätigen konnte, zeigte auch er wieder eine gute Rallye. Insbesondere wenn es in der zweiten Saisonhälfte auf die Asphaltrallyes geht, wird Citroen alles daran setzen den Rückstand auf Ford zuzufahren. Genau diese Chance muss das französische Team nun aber auch nutzen, denn zumindest bei der kommenden Finnland Rallye dürfte es traditionell schwer werden, Boden auf Ford gut zu machen.