Mit einer neuen Stoßdämpferkonfiguration hat Citroen in Finnland Ford in Schach gehalten - Die neuen Ideen sind auf Mikko Hirvonen zurückzuführen
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Bei der Rallye Finnland hatte Citroen die Oberhand. Sebastien Loeb und Mikko Hirvonen waren konstant schneller als speziell Ford-Werksfahrer Jari-Matti Latvala. Der Loeb/Hirvonen-Express war schneller, wenn auch nicht um viel. Es reichte unter dem Strich für einen weiteren Doppelsieg. Latvala konnte sich im Verlauf der Rallye steigern, aber lediglich nur das Tempo halten und nicht schneller fahren. Bereits in der abschließenden Pressekonferenz hatte Latvala gemeint, dass Citroen Fortschritte bei der Dämpfung gelungen sind. In den vergangenen Jahren war Ford in Finnland immer einen Tick schneller als Citroen, diesmal war es umgekehrt.
Im Verlaufe der diesjährigen Ausgabe hatte Latvala gehofft, dass sein Ford über Wurzeln und unebenem Terrain einen Vorteil ausspielen könnte. Dem war aber nicht so. Citroen hat klar Fortschritte bei der Dämpfung erzielt, wie nun auch Technikchef Xavier Mestelan-Pinon bestätigt hat. "Wir nahmen beim Stoßdämpfer und den Dämpferelementen große Veränderungen vor. Zum ersten Mal in elf Jahren gab es so eine große Veränderung."
"Zum ersten Mal ist ein WRC-Bolide von Citroen so gefahren. Der Xsara, der C4 und der DS3 sind davor in einer anderen Konfiguration gefahren", wird Mestelan-Pinon von 'Motorsport News' zitiert. Was genau war in Finnland anders als zuvor? "Das Ölreservoir des Dämpfers war nicht oben, sondern unten eingebaut. Wir haben ein Jahr daran gearbeitet und ich muss sagen, dass es Mikko zu verdanken ist, dass wir mit solchen Ideen kommen."
"Er hat eine andere Einstellung und unterschiedliche Ideen. Für uns war es ein brandneues Design. Citroen-Racing hat so etwas noch nie gemacht." Hirvonen und Loeb haben in Finnland keine Details über das neue Dämpfungssystem verraten. Wie sich das Handling verbessert hat, ließen beide auch offen. Die nackten Zahlen sprechen aber eine deutliche Sprache, denn Ford (Petter Solberg) konnte nur zwei Prüfungen gewinnen. Eine davon war zudem eine kurze Superspecial. In den übrigen 16 Sonderprüfungen hatte Citroen, wenn auch oft nur knapp, die Nase vorne.
"Normalerweise sind wir in Finnland pro Prüfung um eine Sekunde langsamer als Ford, aber diesmal war es umgekehrt. Wir sind natürlich sehr glücklich", freut sich Mestelan-Pinon. Es wird außerdem an einer Asphalt-Version dieser neuen Dämpferkonfiguration gearbeitet. Ob sie schon in Deutschland zum Einsatz kommen wird, wollte der Franzose nicht verraten.