Mads Östberg steht vor seiner ersten Schotter-Rallye im Citroen und Kris Meeke ist überhaupt zum ersten Mal in Mexiko - Trotzdem nehmen beide das Podest ins Visier
© Foto: Citroen Racing
Citroen wartet noch auf den ersten Saisonsieg, doch Kris Meeke und Mads Östberg haben bereits je einen Podestplatz in der Tasche. Nun wartet am kommenden Wochenende die erste Schotter-Rallye. Mexiko ist für das französische Team ein gutes Pflaster. Rekordweltmeister Sebastien Loeb war in den Jahren 2006 bis 2012 ungeschlagen. Damit gewann Citroen sechs der bisher neun ausgetragenen WRC-Läufe in Mittelamerika. Für die Techniker ist Mexiko eine besondere Herausforderung, denn die Prüfungen finden zwischen 1.800 und 2.800 Metern über Seehöhe statt.
Durch die dünnere Luft verlieren die Motoren etwas Leistung. Trotzdem gewann Citroen mit den Fahrzeugen Xsara, C4 und DS3 WRC. "Wir müssen den Motor an diese Gegebenheiten anpassen. Das Motormapping wird verändert, um den Leistungsverlust zu kompensieren", sagt Chefingenieur Didier Clement. "Wenn wir das nicht tun würden, dann verlieren wir pro 1.000 Meter Höhe rund zehn Prozent Leistung."
Citroen testete wie die anderen Hersteller in Spanien, um sich auf Mexiko vorzubereiten. "Es ist aber schwierig, die Bedingungen in Europa zu kopieren", merkt Clement an. "In Südspanien können wir in relativer Höhe testen, aber die Hitze und Belastungen sind nicht gleich. Die Erfahrungen der vergangenen Jahre hat uns aber dabei geholfen, uns gut vorzubereiten. Man will so wenig Motorleistung wie möglich verlieren und auch das Ansprechverhalten bei der Beschleunigung verbessern."
Zum ersten Mal wird Östberg mit dem DS3 WRC eine Schotter-Rallye in Angriff nehmen. Deshalb hat er sich kein bestimmtes Ziel gesetzt: "Wir lernen noch. Jeder gefahrene Kilometer macht mich aber glücklicher. Mir gefiel das Handling des Autos schon vor Schweden. Die Erfahrungen auf Schnee und der Testtag auf Schotter machen mich zuversichtlich. Wir arbeiten im Team sehr gut. Wir verstehen uns perfekt und machen gemeinsam Fortschritte."
Östberg tritt zum vierten Mal in Mexiko an. Sein bisher bestes Ergebnis ist Rang vier im Jahr 2012. Im Idealfall gelingt ihm nun der Sprung auf das Podest: "Obwohl es meine erste Schotter-Rallye mit dem DS3 ist, bin ich überzeugt, dass wir konkurrenzfähig sein werden. Ich sehe es positiv. Ein Podestplatz wäre ein exzellentes Ergebnis."
Meeke zum ersten Mal in Mexiko
Für seinen Teamkollegen Meeke ist die Rallye Mexiko so wie zuletzt Schweden komplettes Neuland. Allerdings trat sein Co-Pilot Paul Nagle schon in den Jahren 2006 und 2007 als Beifahrer von Gareth MacHale an. Auf diese Erfahrung kann Meeke zumindest bauen. "Es wird nicht so wie bei der letzten Rallye sein, wo ich mich auf das Fahren auf Schnee gewöhnen musste", zieht Meeke einen Vergleich zwischen Schweden und Mexiko.
"Diesmal ist es reiner Schotter und sollte dadurch einfacher sein, denn auf diesem Untergrund habe ich bereits einige Erfahrung." Meeke testete ebenfalls in der vergangenen Woche in Spanien. Außerdem zeigte er im Vorjahr bei den Schotter-Läufen in Finnland und Australien seinen Speed. "Mexiko verlangt aber nach einer anderen Abstimmung. Ich habe mir Videos angesehen und mir die Ratschläge von Mads und vom Team angehört."
"Ich muss noch einiges lernen, aber ich bin mit der Abstimmung, die wir beim Test erarbeitet haben, zufrieden", so Meeke. "Der Leistungsverlust des Motors könnte ein Vorteil für mich sein, denn ich habe viel Erfahrung mit Saugmotoren", blickt er auf seine erfolgreiche Zeit mit den S2000-Autos in der IRC zurück. "Man braucht dafür einen etwas anderen Fahrstil. Das sollte für mich kein Problem sein."
Ein konkretes Ergebnis nimmt sich der Brite nicht vor: "Ich werde mich auf mein eigenes Rennen konzentrieren. Ich weiß, dass ich eine gute Startposition für den ersten langen Tag habe. Ich will bei den Überseerallyes so viele WM-Punkte wie möglich sammeln. Ein Ergebnis in den Top 5 wäre schön."