Despres: "Deine Leidenschaft wird getestet"

, 29.12.2012

Titelverteidiger Cyril Despres kommt in Abwesenheit seines KTM-Konkurrenten Marc Coma als großer Favorit zur Dakar - Einfach wird seine Aufgabe dennoch nicht

Im kommenden Januar gastiert die berühmte Rallye Dakar zum fünften Mal in Südamerika und bei den Motorrädern ist die Favoritenrolle klar verteilt: KTM dominiert seit 2001 und ließ der Konkurrenz nie den Hauch einer Chance. Die unvergessenen Champions Fabrizio Meoni und Richard Sainct starteten den Siegeszug des österreichischen Motorradherstellers. Seit 2005 wechselten sich Cyril Despres und Marc Coma als Sieger ab. Laut dem ungeschriebenen Gesetz der Serie müsste diesmal wieder Coma an der Reihe sein, doch der Spanier wird in Lima nicht an den Start gehen.

Im Oktober zog sich der dreifache Dakar-Sieger eine Schulterverletzung zu, von der er sich bisher noch nicht vollständig erholt hat. KTM nominierte als Ersatz Kurt Caselli. Despres muss sich mit seinem Helfer Ruben Faria alleine gegen die Konkurrenz stemmen, die aus dem Hause Husqvarna und Honda stammt. Neben der Werksmannschaft, der auch Juan Pedrero angehört, setzt KTM auch ein B-Team ein, zu dem die beiden Südafrikaner Darryl Curtis und Riaan van Niekerk sowie der Pole Jakub "Kuba" Przgonski gehören. Außerdem stehen viele Privatfahrer mit der KTM 450 am Start und werden technisch unterstützt.

Auf dem Papier liegen die Sieghoffnungen der Österreicher bei Despres. "In meinen zwölf Jahren bei der Dakar hat mir mein mechanisches Wissen sehr geholfen. Es ist zwingend notwendig während dem Rennen regelmäßige Checks beim Motorrad zu machen. Wenn man ein Problem am Motorrad ignoriert, dann kann die Dakar für dich zu Ende sein", weiß der Franzose aus Erfahrung. "Man muss auf jedes kleine Detail achten. Ist die Batterie geladen? Was für ein Geruch kommt vom Motor? Es klingt sehr einfach, aber das sind die ersten Schritte für ein erfolgreiches Rennen."

In den Jahren 2005, 2007, 2010 und 2012 trug sich Despres in die Siegerliste ein. Dank seiner reichhaltigen Erfahrung hat sich der mittlerweile 38-Jährige in den vergangenen Monaten auf die nächste große Herausforderung vorbereitet. Im Marathon-Weltcup wurde er allerdings von Coma geschlagen. Bei der Dakar 2013 müssen an 14 Tagen über 8.000 Kilometer zurückgelegt werden. Dazwischen gibt es lediglich einen Ruhetag. Mensch und Maschine werden bis an ihre Grenzen getrieben.

"Es ist auch sehr wichtig, dass man auf seinen Körper achtet", weiß Despres. "Auch hier gibt es Fragen, die man sich regelmäßig stellen muss. Habe ich heute genug Wasser getrunken? Bin ich warm genug? Habe ich meine Ausrüstung gereinigt? Man muss eine Checkliste bei sich haben. Es geht bei diesem Rennen um viel mehr, als nur auf das Motorrad zu steigen und am Gasgriff zu drehen."

"Die Dakar ist ein richtiger Ausdauertest. Damit man es ins Ziel schafft, muss man eine Leidenschaft für diese Herausforderung haben. Ich sehe diese Leidenschaft bei allen, die zur Dakar kommen. Seit die Dakar in Südamerika fährt, ist das noch gewachsen. Immer mehr Lokalmatadoren nehmen nun teil. Es erstaunt mich immer wieder, wenn ich ihre Leidenschaft für das Rennen sehe. Während der Dakar wird deine Leidenschaft getestet, und man darf nie vergessen, dass man etwas tut, das man liebt."

Ohne der richtigen Vorbereitung ist man bei der Dakar verloren. Die Motorräder eröffnen gewöhnlich Tag für Tag die Etappe und stellen sich als Erste den Herausforderungen. Schon oft hatten sich über Nacht ausgetrocknete Flußbetten in reißende Flüsse verwandelt, die die ersten Teilnehmer vor eine Probe stellten. Überall lauern Gefahren. "Sich vorzubereiten ist keine einfache Aufgabe", stellt Despres klar. "Man darf nicht vergessen, dass man zwar mit einem Team von Mechanikern anreist, aber in der Wüste ist man alleine."

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