Wie an jedem Wochenende gab es auch in Norwegen Gewinner und Verlierer, hier ein Blick auf die Gewinner.
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Sébastien Loeb
Sébastien Loeb ging das ganze Wochenende als führender Pilot auf die Etappen. Dass er trotzdem mehr Bestzeiten als jeder andere Fahrer erzielen und die Rallye schließlich gewinnen konnte, kann eigentlich kaum hoch genug bewertet werden. Auch wenn ihm Ähnliches schon auf Sardinien im letzten Jahr gelungen war, waren die Vorraussetzungen hier nochmals schwieriger: So war Schnne und Eis zuvor immer jenes Terrain gewesen, auf dem sich der Franzose am Schwersten getan hatte. Hinzu kam die nervliche Belastung im Duell mit Hirvonen, der er bravourös standhielt, indem er ohne nennenswerte Fehler Etappe für Etappe das Beste aus den Bedingungen machte. Loebs Fahrt in Norwegen war - schon wieder - einfach nur beeindruckend, besser hätte der Franzose seine derzeitige Ausnahmestellung nicht unter Beweis stellen können.
Petter Solberg
Auch wenn es am Ende "nur" zu Rang sechs reichte, war Petter Solberg ein Gewinner des Wochenendes. Ohne viel Zeit, sich an das neue Fahrzeug zu gewöhnen, zeigte er vom Start bis ins Ziel eine konstante Leistung und brachte das Auto trotz zwischenzeitlicher technischer Probleme sicher ins Ziel. Viel entscheidender als die Position war aber eigentlich, dass er das Ziel erreichte. Er, jener Mann, der noch vor wenigen Wochen um seine Zukunft in der WRC bangen musste und alle Register zog, um mit einem Privatteam zurückzukommen. Seine Überlegung sich nicht an einen Hersteller zu binden, um für 2010 frei zu sein, könnte dabei nach den Eindrücken aus Norwegen durchaus aufgehen. Sollte er das ganze Jahr konstant um Punkte kämpfen können, dürfte er in jedem Fall als unabhängiger Pilot zu einer echten Bereicherung im Herstellerduell zwischen Citroen und Ford werden.
Henning Solberg & Stobart Ford
Vor dem Wochenende hatte man im Stobart Team ganz offen eine Podestplatzierung abgepeilt. Am Ende reichte es zwar nur zu Rang vier, doch gerade im Vergleich mit dem Citroen Junior Team nutzte Stobart seine Chance, wichtige Punkte gutzumachen. Dass Henning Solberg zudem einen Werkscitroen hinter sich lassen konnte, ist eine Leistung, die durchaus Respekt abnötigt. Auch wenn Solberg seinen derzeit vierten Rang in der Fahrerwertung wohl nicht über das Jahr verteidigen können wird, markieren zehn Punkte nach zwei Rallyes auf jeden Fall einen starken Saisonstart.
Per- Gunnar Andersson
Per Gunnar Andersson erlebte zwar nur die halbe Rallye Norwegen, doch was der Schwede bis dahin zeigte, war überragend. Im seinem alten Skoda lieferte er sich ein packendes Duell mit Henning Solberg, dass ihm am Ende wohl Position vier oder fünf beschert hätte. Der JWRC Champion des Jahres 2003 konnte sich den Beobachtern der Rallye Szene damit eindrucksvoll ins Gedächtnis rufen. So bleibt zu hoffen, dass Andersson in diesem Jahr noch weitere Möglichkeiten erhalten wird, sein Potential zu zeigen.
Die Spannung
Die Rallye Norwegen war eine der Spannenstern der letzten Jahre. Das Duell zwischen Sébastien Loeb und Mikko Hirvonen hielt die Zuschauer ebenso in Atem, wie viele Kämpfe im Mittelfeld. 9,2 Sekunden bedeuteten am Ende einen der knappsten WRC- Siege aller Zeiten. Zudem sorgte Petter Solbergs bei seinem Comeback ebenso für Furore, wie Per Gunanr Andersson bewies, dass echte Überraschungen auch im heutigen Motorsport noch möglich sind. In Sachen WM- Spannung muss sich Ford allerdings steigern, will man die WM nicht frühzeitig in eine Richtung kippen lassen.