Die Verlierer der Rallye Zypern: Zu viel riskiert

, 19.03.2009

Jari- Matti Latvala und Sebastien Ogier teilten auf Zypern ein ähnliches Schicksal, Henning Solvergs Rallye war schon vor dem Start beendet.

Jari-Matti Latvala & Ford

Die Saison läuft bisher nicht für Jari-Matti Latvala. Infolge eines Fehlers im Aufschrieb fuhr er auf der zweiten Etappe des Samstags zu schnell in eine Links-Rechts Kurve, kam von der Strecke ab und verlor über 20 Minuten bevor er die Rallye fortsetzen konnte. Eigentlich ein kleiner Fehler, doch ein sehr kostspieliger. So fiel Latvala in der Fahrerwertung nicht nur auf Rang sieben zurück, auch Ford verpasste erneut wichtige Konstrukteurspunkte und liegt nun schon 16 Punkte hinter Citroen zurück. Vielleicht sollte sich Latvala wieder mehr auf sich selbst konzentrieren. Nach seinem Fehler gab er selbstkritisch zu Protokoll, dass es vielleicht besser gwesen wäre "bei seinem ersten Mal auf Zypern nicht zu versuchen, mit den Jungs vor ihm zu kämpfen." Wer an seinen guten Einstand bei Ford im letzten Jahr denkt, bevor er dann im teaminternen Duell mit Hirvonen immer mehr riskierte und das wiederholt mit Ausfällen bezahlte, ist möglicherweise geneigt, ihm recht zu geben.

Sebastien Ogier

Schnell ist Sébastien Ogier ohne Frage. Ginge es nur nach Geschwindigkeit wäre der JWRC Champion des Vorjahres wohl sogar die unangefochtene Nummer eins im Citroen Junior Team. Doch zu oft unterlaufen ihm noch Fehler. In diesem Jahr blieb er noch bei keiner einzigen Rallye fehlerfrei, auf Zypern riskierte er im Duell mit Matthew Wilson sogar 200 Meter vor der Ziellinie noch zu viel, wobei es ohne Fehler an den Vortagen überhaupt gar nicht zu diesem Duell gekommen wäre. Sebastien Ogier ist immer noch ein junger Fahrer, für den das Lernen in der WRC weiter an erster Stelle steht. So ist auch seine derzeit hohe Fehlerrate noch kein echtes Problem. Möchte der Franzose seine Chancen auf ein Werkscockpit bei Citroen allerdings nicht verspielen, muss er nun nach und nach anfangen, mehr Konstanz zu finden.

Henning Solberg:

Bereits vor dem Start war Henning Solbergs Rallye zu Ende, als er auf der Zufahrt zur ersten Etappe mit einem an der Rallye eigentlich unbeteiligten Fahrzeug kollidierte. Mit stark beschädigtem Kühlsystem war danach an einen Start nicht mehr zu denken. Immerhin konnte er nach dem Super Rallye Reglement am Samstag wieder ins Geschehen eingreifen. Doch mit 30 Strafminuten war ein Konstrukteurspunkt das Maximum dessen, was er noch erreichen konnte. Nach gutem Saisonauftakt blieb er so zum ersten Mal in diesem Jahr ohne Fahrerpunkte. Einziger Trost war, dass er seinen vierten Platz in der WM trotz der Nullrunde verteidigen konnte.

Die Spannung

Sébastien Loeb profitierte auf Zypern auch vom Layout der Rallye, indem er sich bereits Freitag auf Asphalt eine Minute von seinen Verfolgern absetzte, während er am Samstag und Sonntag auf Schotter Zeit verlor. Dennoch zweifelte niemand daran, dass er auch auf Schotter noch hätte zulegen können. Es kam sogar die Frage auf, ob Loeb alle Rallyes in diesem Jahr gewinnen könne. Fest steht nur, dass Loeb und Citroen derzeit einen Vorteil gegenüber der Konkurrenz von Hirvonen und Ford zu haben scheinen. Für Ford ist es nun dringend an der Zeit, aufzuholen, um weiter im WM Kampf zu bleiben. Hilfe wird der Konstrukteursmeister der Jahre 2006 und 2007 dabei vom Reglement erhalten. So wird Loeb bei den nun anstehenden sieben Schotterläufen mehr als nur Gelegenheit bekommen, sich ausgiebig als Straßenkehrer zu betätigen.

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