Die WRC in der Wüste Jordaniens: 50 Grad und mehr

, 25.04.2008

Die Rallye WRC macht nach ihrem Ausflug nach Südamerika nun Station in Jordanien, für fast Alle ist das Königreich unbekanntes Terrain.

Das Königreich Jordanien liegt zwischen Israel, Syrien, dem Irak und Saudi Arabien. Mit einer Fläche von 97740 km² ist es etwas größer als Österreich, besitzt allerdings mit 5,7 Millionen nur rund 60 Prozent der Einwohner des Alpenstaats. Amtssprachen sind Arabisch und Englisch, die Währung sind Jordan-Dinare.

Nachdem sie längere Zeit als Kandidat galt, wird die Rallye Jordanien 2008 zum ersten Mal im Rahmen der WRC ausgetragen. Damit gastiert die Rallye Weltmeisterschaft zum ersten Mal seit 1976 wieder in einem arabischen Land. Das Rallyezentrum liegt etwa 50 km entfernt von der Hauptstadt Amman. Der Kurs ist zu etwa 40 Prozent neu, wobei teilweise sogar extra für die Veranstaltung neue Straßen angelegt wurden. Insgesamt besteht die Rallye aus 11 Etappen, die jeweils zweimal ausgetragen werden. Mit einer Länge von 359 km aller Wertungsprüfungen gehört die Rallye tendenziell zu den Kompakteren, die Gesamtdistanz inklusive Überführungsetappen beträgt 983 km. Ein interessantes Detail ist der Umstand, dass die mit 41km längste Etappe der Rallye gleich zweimal am Sonntag stattfindet. Sollten die Zeitabstände am Sonntagmorgen nicht zu groß sein, darf dementsprechend noch mit Verschiebungen gerechnet werden.

Eine weitere Besonderheit der Rallye besteht darin, dass die Mehrheit der Wertungsprüfungen unterhalb des Meeresspiegels liegt. Während der Rallye werden die Piloten auf unter 400m des Meeresspiegels hinabgeführt und nähren sich damit dem tiefsten frei zugänglichen Punkt der Welt, der bei etwa 420m unter dem Meeresspiegel ebenfalls am Rande des Toten Meeres liegt. Die geringe Höhenlage wird im Gegensatz zu den letzten Rallyes für einen Leistungsgewinn bei den Motoren sorgen.

Die Etappen selbst werden auf Schotterpisten ausgetragen und führen durch eine wüstenartige Landschaft. Demzufolge erwarten die Fahrer sandige Wertungsprüfungen, mit einer extrem harten, fast schon betonartigen Oberfläche. Der Kurs ist generell einer der flachsten im Kalender und fällt durch seine weiten Kurven auf, die eine hohe Geschwindigkeit ermöglichen sollten. Die an vielen Stellen weitläufige Streckenführung könnte die Fahrer animieren eher ans Limit zu gehen, da so anscheinend viel Platz für Fehler bleibt. Doch Steine am Wegesrand und der Umstand, dass die Fahrzeuge abseits der Ideallinie stark an Grip verlieren dürften, lassen die Fahrer gewarnt sein, auf der Ideallinie zu bleiben.

Eine Herausforderung stellen auch die Temperaturen dar. Sollte sich die Wettervorhersage bestätigen erwarten die Fahrer bis zu 40 Grad, was in den Autos zu Temperaturen jenseits der 50 Grad führen würde. Aus diesem Grund dürfte die Rallye auch physisch eine der anspruchsvollsten des Jahres werden. Der Zeitplan sieht am Freitag und Samstag jeweils und am Sonntag sechs Etappen vor. Pirelli wird in Jordanien auf seine harte Reifenmischung zurückgreifen, um auf dem harten Untergrund keine Reifenschäden zu riskieren.

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