BP Ford hat bei der Rallye Türkei die Führung übernommen. Die Stobart Piloten fielen nach ihren herrausragenden Leistungen des gestrigen Tages zurück.
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Beide BP Ford Piloten konnten am heutigen Tag ihre späteren Startpositionen in eine doppelte Führung umsetzen. Am Ende des Tages führte Mikko Hirvonen mit 16,2 Sekunden vor seinem Teamkollegen Jari- Matti Latvala. Sébastien Loeb verlor als erster Pilot auf den Etappen hingegen wie erwartet Zeit und fiel bis auf Position drei zurück. Mit nur 34,3 Sekunden Rückstand auf die Spitze kann sich der Franzose allerdings weiter Sieghoffnungen machen.
Auf den vierten Platz liegt nun Henning Solberg, der im Gegensatz zu gestern heute nicht ganz die Geschwindigkeit der Spitze mitgehen konnte. Dadurch rückte Daniel Sordo bis auf weniger als sieben Sekunden an den Norweger heran, welches für den morgigen Tag noch einen engen Kampf um Position vier erwarten lässt. Ebenfalls noch Außenseiter Chancen auf Platz vier hat Petter Solberg, der zwar weiter Zeit auf die Spitze verlor, aber mit rund 25 Sekunden Rückstand hinter seinem Bruder nun durchaus in Schlagdistanz liegt.
Hinter Solberg behauptete Wilson seinen siebten Platz und könnte so erneut Fahrerpunkte erzielen. Der nach jetzigem Stand letzte Punkt für Position acht dürfte hingegen ein schwacher Trost für Gigi Galli sein. Nachdem der Italiener gestern lange um die Führung gekämpft hatte, ließ ihn heute ein Leistungsverlust an seinem Fokus zurückfallen. Für den Sonntag hat er mit 5 Minuten und 40,1 Sekunden Rückstand jetzt kaum noch eine Chance seine Position zu verbessern.
Noch schlechter erging es Suzuki. Ein mechanisches Problem beendete auf der elften Etappe Toni Gardemeisters Fahrt, während sein Teamkollege auf der gleichen Etappe mit einem Elektronikdefekt aufgeben musste. Profitieren konnten davon Conrad Rautenbach und Federico Villagra, die nun die Top Ten komplettieren. Weil Wilson und Rautenbacher nicht punktberechtigt in der Konstrukteurswertung sind, würde Villagra so sogar einen wichtigen Punkt für Munchi´s erzielen.
Mit Spannung wurde heute das Ende des Tages erwartet: Würden sich die Ford Piloten erneut hinter Sébastien Loeb zurückfallen lassen, würde zumindest Hirvonen seinen Teamkollegen vorbeilassen? Doch im Gegensatz zu gestern kam es zu keiner erneuten Taktik. Augenscheinlich ist Ford optimistisch, dass die 34 Sekunden Vorsprung auf Sébastien Loeb, für den mit nur drei Etappen verhältnismäßig kurzen Sonntag ausreichen werden. Überraschend ist die Wendung trotzdem, denn rein strategisch wäre es wahrscheinlich sicherer gewesen, sich erneut hinter Loeb zurückfallen zu lassen. Möglicherweise spielte bei Fords Entscheidung daher der Unmut vieler Fans über die gestrige Strategie eine gewisse Rolle.
In jedem Fall erwartet die Rallye Fans nun ein spannender Sonntag. Dabei stehen jetzt zwei Fragen im Vordergrund: Zum einen, ob Jari- Matti Latvala noch in der Lage sein wird, seinen Teamkollegen zu überholen und zum anderen, ob Loeb doch noch seinen dritten Sieg in Folge feiern kann. Insbesondere in Bezug auf die erste Frage bemühten sich alle im Ford Lager inklusive Hirvonen zu versichern, dass Latvala jede Siegchance erhalten wird und dass vor allem der Doppelsieg Priorität habe. Doch wenn Ford morgen wirklich vor der Wahl stehen sollte, Latvala oder Hirvonen gewinnen zu sehen, scheint es schwer vorstellbar, dass sich das Team gegen den eigenen WM Favoriten entscheiden könnte. Möglicherweise wird sich das Problem aber auch nicht stellen, genau dann nämlich wenn Loeb beide Ford Piloten noch einmal unter Druck setzten kann und beide Ford Piloten ihr volles Potential abrufen müssen. Egal wie der morgige Tag verläuft, er wird noch einmal spannend.