Sebastien Loeb konnte nach einem Fehler von Sebastien Ogier die Führung der Rallye Argentinien übernehmen. Er gewann 2,4 Sekunden vor Mikko Hirvonen.
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Sebastien Loeb hat es wieder geschafft. Trotz seiner schlechten Position auf der Strecke und einer Zeitstrafe von einer Minute, hat er die Rallye Argentinien zum sechsten Mal in Folge, vor Mikko Hirvonen, gewonnen.
"Es ist unglaublich. Wir dachten unsere Chance zu gewinnen sei vorbei", freute sich Loeb, der aber auch eingestand, von den Problemen der Rivalen profitiert zu haben. "Wir hatten enge Kämpfe mit Mikko, Jari-Matti und meinem Teamkollegen. Es war sehr schwierig dort zu überleben. Das ist ein Sieg, mit dem wir nicht gerechnet hätten."
Hirvonen wollte gewinnen
Der Ford-Werkspilot kam Loeb allerdings nochmal sehr nahe. Denn der Franzose lag mit seiner Siegzeit von 4:03:56.9 Stunden nur 2,4 Sekunden vor Hirvonen. "Ich habe gleich zu Beginn zwei Fehler gemacht und ich habe bereits in diesem Moment gewusst, dass es nicht reichen würde", gestand der Ford-Pilot enttäuscht ein. "Nun sind wir auf dem Podest, aber es war ein schwieriges Wochenende."
Ogier schlägt sich selbst
Von einem enttäuschenden Wochenende kann Sebastien Ogier sprechen, der sich nach seiner großen Führung von 43,7 Sekunden gerade noch den dritten Platz vor Petter Solberg sichern konnte. Denn schon in der ersten Wertungsprüfung des Sonntags, Ascochinga, die mit über 48 km zu den längsten im Kalender zählt, waren seine Siegchancen gesunken. Nach einem Sprung war der 26-Jährige falsch aufgekommen und hatte sich die Front seines DS3 WRC beschädigt.
Ogier hatte zwar mit seinem Co-Piloten versucht den Schaden zu beheben, doch ab diesem Zeitpunkt musste er ohne Servolenkung fahren. "Ich habe versucht was ich konnte, aber das Auto war zu schwierig zu fahren", gestand der Citroen-Pilot im Anschluss ein. Noch im Vorfeld hatte Ogier gemahnt, man habe erst gewonnen, wenn man zurück im Parc Ferme sei.
Solberg gewinnt Power-Stage
Solberg, der unbedingt das Podium erreichen wollte, scheiterte mit diesem Vorhaben und landete auf Platz vier. Allerdings schaffte er den Sieg in der Power-Stage und sicherte sich drei weitere Punkte. "Sehr gut, sehr gut! Ich habe hart gekämpft, meine Reifen waren sehr abgefahren", freute sich der Norweger über seinen Sieg.
Latvala im Pech
Für Jari-Matti Latvala stand die Rallye Argentinien von Anfang an unter einem schlechten Stern. Bereits im Donnerstag konnte er den Shakedown nicht beenden, da er Probleme mit dem Getriebe hatte. Es wurde im Anschluss gewechselt und der Finne übernahm die Führung nach der ersten Etappe. Diese konnte er halten, bis ihn ein erneuter Schaden ereilte. Am Samstagnachmittag brach eine Schubstange seiner Radaufhängung und er musste die Rallye beenden.
Allerdings startete der Ford-Werkspilot am Sonntag wieder unter Super-Rallye-Bedingungen, um sich noch einige Punkte in der Power-Stage zu sichern. Dies gelang ihm mit der viertschnellsten Zeit allerdings nicht. "Ich habe gegen Ende der Stage in einem schnellen Teil einen kleinen Fehler gemacht, wo ich vielleicht eine halbe Sekunde verloren habe. Aber der Rest lief richtig gut", erklärte der Finne seine Fahrt in der Power-Stage.
Doch der verlorene Sieg ließ ihn nicht los. "Ich war schon so oft so knapp dran, um den Sieg in einer Rallye zu kämpfen und das ist es, was ich tun will", zeige sich Latvala enttäuscht, wenngleich er immer noch Siebter wurde.
M-Sport wieder in Top-5
Mads Östberg konnte erneut den fünften Platz für sein M-Sport Stobart-Team einfahren. Damit erreichte die Ford-Mannschaft in jeder Rallye der Saison die Top-5. Hinter ihm sortierte sich Lokalmatador Federico Villagra ein, der vor Heimpublikum seine beste Saisonplatzierung feiern konnte. Der lange auf Platz sieben gelegene Matthew Wilson, der den zweiten M-Sport-Wagen pilotierte, fiel aufgrund technischer Probleme sogar noch hinter Latvala zurück und wurde Achter. Allerdings gelang ihm mit Platz fünf in der Power-Stage ein guter Abschluss.
Probleme mit der Strecke
Bereits im Vorfeld war heftig über die Prüfung El Condor diskutiert worden. Denn hier mischen sich Schotter und Asphalt, die Fahrer sind aber auf weichen Schotter-Reifen unterwegs. Da es auch noch steil nach unten geht, waren die Fahrer nicht sehr angetan.
"Wir befinden uns im höchsten Gang ohne Grip auf den weichen Schotter-Reifen. Es war sehr schlecht, das Auto hat gemacht, was es wollte. Es war furchtbar. Ich konnte dort keinen Druck machen", beklagte sich Sebastien Loeb im Anschluss. Zudem nannte er die Prüfung nicht interessant, sondern dumm. Diese Meinung teilten auch Solberg und Hirvonen, die Probleme hatten sich auf den Asphalt einzustellen.
Endergebnis Rallye Argentinien:
1. Sebastien Loeb, Citroen 4:03:56.9
2. Mikko Hirvonen, Ford +2.4
3. Sebastien Ogier, Citroen +7.3
4. Petter Solberg, Citroen +32.6
5. Mads Ostberg, Ford +5:16.8
6. Federico Villagra, Ford +6:48.5
7. Jari-Matti Latvala, Ford +11:34.5
8. Matthew Wilson, Ford +13:32.7
9. Hayden Paddon, Subaru +25:43.8
10. Patrik Flodin, Subaru +33:34.1
Endergebnis Power-Stage:
1. Petter Solberg, Citroen 2:10,1
2. Mikko Hirvonen, Ford +0,5
3. Sebastien Loeb, Citroen +0,5
4. Jari-Matti Latvala, Ford +0,8
5. Matthew Wilson, Ford +2,4