Die Zeitstrafe von Tom Chilton beschert Yann Ehrlacher in Argentinien seinen ersten Sieg - Der Rookie kann sein Glück kaum fassen und bewertet das Duell relaxt
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WTCC-Rookie Yann Ehrlacher feierte in Argentinien seinen großen Durchbruch. Der Neffe von Ex-Weltmeister Yvan Muller sicherte sich für das Eröffnungsrennen seine erste Pole-Position. Dann hatte der Franzose auch einen guten Start, aber Tom Chilton griff in der ersten Runde an. Es kam zu einer leichten Berührung und der Brite war vorne. Ehrlacher verteidigte seinen zweiten Platz nach hinten, doch er hatte Glück. Chilton erhielt für seinen Rempler eine Zeitstrafe von fünf Sekunden.
Ehrlacher fuhr zwar als Zweiter ins Ziel. Sein Rückstand auf Chilton wuchs nicht mehr als auf dreieinhalb Sekunden an. Die Zeitstrafe warf Chilton auf den vierten Platz zurück. Ehrlacher wurde über Funk mitgeteilt, dass er gewonnen hat. Für das private RC-Motorsport-Team war der Sieg ein großer Erfolg. Außerdem stellte Ehrlacher unter Beweis, dass der alte Lada Vesta immer noch konkurrenzfähig ist.
Der Sieg in Termas de Rio Hondo war der vierte für den Vesta. Zweimal gewann im Vorjahr Gabriele Tarquini und einmal Nicky Catsburg. "Es ist ein unglaubliches Gefühl, mit Fahrern wie Tiago und den anderen in der Pressekonferenz zu sitzen", sagt der 21-jährige Ehrlacher überwältigt. "Seit ich auf der Welt bin, verfolge ich ihre Rennen. Dass ich jetzt mit ihnen gemeinsam in einem Raum sitzen darf, ist einfach unglaublich."
Nach einem schwierigen Saisonauftakt zeigte Ehrlacher zuletzt einige solide Rennen, die er in den Top 10 beenden konnte. Dass er plötzlich an der Spitze des Feldes fuhr, kam völlig überraschend. Wie hat er den Zweikampf mit Chilton gesehen? "In den ersten Kurven war ich vorne, aber dann hat er mich in der Bremszone leicht im Heck berührt. Ich finde, die Fünf-Sekunden-Strafe gegen ihn ist etwas hart, aber so ist es nun mal."
Chilton war im Anschluss an das Eröffnungsrennen mit der Entscheidung der Rennkommissare nicht einverstanden. "Das wäre nicht passiert, wenn er mir mehr Platz gelassen hätte. Aber wir haben uns berührt. Ich habe sein Rennen nicht beendet und es gab auch keine Schäden. Es sind Tourenwagenrennen, ich sehe es 50:50. Ich finde die Strafe von fünf Sekunden extrem hart." Die Rennkommissare blieben bei ihrem Urteil.
Das war das Glück für Ehrlacher: "Es ist gut für mich, aber so ist es bei Tourenwagen. Es gibt immer Berührungen. Sicher war ich glücklich, als mir mein Ingenieur über seine Strafe berichtete. Aber beim nächsten Mal will ich ein Rennen gewinnen, in dem ich als Erster über die Ziellinie fahre." Im Hauptrennen hielt Ehrlacher Ex-Weltmeister Rob Huff im Münnich-Citroen in Schach und wurde Achter.