Der Motorsport-Weltrat der FIA segnet die neue Startreihenfolge für die Rallye-WM ab - Außerdem wird das Format für alle Läufe vereinheitlicht
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Der FIA-Motorsport-Weltrat hat bei seiner Tagung in Paris auch einige Änderungen für die Rallye-WM abgesegnet. Die größte Veränderung betrifft die Startreihenfolge bei Schotter- und Asphalt-Läufen an den einzelnen Tagen. Die erste Etappe wird nach dem WM-Stand der P1- und P2-Fahrer gestartet. Somit eröffnet der WM-Führende den ersten Rallye-Tag. An den weiteren Tagen wird nach dem Zwischenergebnis gestartet, allerdings in umgekehrter Reihenfolge. Der Führende am Ende eines Tages startet also zum Schluss.
Das Shakedown-Qualifying wurde abgeschafft. Mit dieser Maßnahme will die FIA die Show für die Fans erhöhen und Taktiken soweit wie möglich ausschließen. Sollten Fahrer ausscheiden und am folgenden Tag unter Rally2-Regel wieder antreten können, dann werden sie nach den P1- und P2-Fahrern auf die Strecken geschickt. Bisher starteten sie zu Beginn und spielten somit den "Straßenfeger". Auch der Ablauf der Rallyes wurde in ein festes Muster gezurrt.
Die Rallyes müssen künftig ein festes Format haben. Der zeremonielle Start findet am Donnerstag statt. Am Sonntag wird die letzte Prüfung gegen 12:00 Uhr Mittags ausgetragen. Die letzte Prüfung ist als Power Stage definiert und muss mindestens zehn Kilometer lang sein. Ausnahmen wie bei der Rallye Frankreich, wo die Power Stage in diesem Jahr die erste Prüfung war, wird es nicht mehr geben.
Mit einem festeren Format will der Promoter ein Bewusstsein schaffen, wann die Rallyes genau stattfinden, um damit auch mit TV-Sendern besser planen zu können. Bestes Beispiel ist die Formel 1 mit der Startzeit 14:00 Uhr. Zwecks Übersichtlichkeit beschloss der Weltrat auch, dass alle Teilnehmer (WRC, WRC2, WRC3 und JWRC) einen Aufkleber an der Windschutzscheibe anbringen müssen, mit dem die jeweilige Klasse einfach zu erkennen ist.
Für P3-Fahrer, die in den unteren Klassen antreten, gibt es keine festen Startnummern mehr. Sollten sich Fahrer für Marketingzwecke eine permanente Startnummer wünschen, kann diese beantragt werden. Die Einschränkung beim Servicepersonal wurde ebenfalls aufgehoben. Zudem besteht das Testverbot drei Wochen vor einem Event für P3-Fahrer auch nicht mehr. Eine weitere Änderung betrifft die Bezeichnung der Fahrzeugklassen. Analog zu anderen FIA-Meisterschaften definiert nun die niedrigste Nummer das stärkste Auto: Die WRC-Boliden fallen künftig in die Gruppe RC1.
Eine weitere Veränderung betrifft die Hersteller: Sie müssen nicht mehr einen permanenten Fahrer für die komplette Saison nominieren. Stattdessen müssen Hersteller einen Fahrer für mindestens zehn Rallyes nominieren. Der WRC-Kalender wurde vom Weltrat endgültig bestätigt und es gab nur eine kleine Verschiebung: Die Rallye Italien wurde um eine Woche nach hinten auf den 8. Juni verschoben.