Robert Kubica startet zum zweiten Mal bei der Rallye Finnland, aber zum ersten Mal mit einem WRC-Boliden - Trotzdem soll die Erfahrung eine Hilfe für ihn sein
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Auf Robert Kubica wartet bei der Rallye Finnland eine ganz besondere Herausforderung. Die schnellen Schotterstraßen durch die Wälder verzeihen nicht den geringsten Fehler. Finnland war Schauplatz von acht der zehn schnellsten Rallyes der WM-Geschichte. Der Rekord stammt mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 122,86 Kilometern pro Stunde aus dem Jahr 2005. Dazu kommen die zahlreichen Sprungkuppen. Beim Absprung muss das Auto korrekt platziert sein, damit es auch nach der Landung in die richtige Richtung weitergeht.
Daher ist ein sehr genauer Aufschrieb immens wichtig. Kubica startete im Vorjahr mit einem Citroen DS3 RRC in Finnland und wurde in der WRC2-Klasse Zweiter. Auf dieser Erfahrung will der Pole aufbauen, auch wenn das Tempo im Ford Fiesta RS WRC noch etwas höher ist. "Finnland ist eine extrem schnelle Rallye. Nach der Rallye Polen wird der Schritt beim Tempo nicht so groß sein, als wenn wir von Sardinien oder Griechenland kommen würden", schätzt Kubica.
"Wäre das der Fall, dann würde der Unterschied bei der Durchschnittsgeschwindigkeit bei 30 oder 40 km/h liegen. Das hätte einen größeren Einfluss." Bereits die Rallye Polen war sehr schnell. Nun kommen in Finnland auch die Sprungkuppen hinzu. "Ich kann mich aus dem Vorjahr erinnern, dass ich mir nur dachte: 'Wow!' Dieses Mal wird der Unterschied bei der Geschwindigkeit nicht so groß sein, weil schon die polnischen Prüfungen schnell waren. Trotzdem haben die Prüfungen in Finnland einen anderen Charakter."
"Es gibt viel mehr Kurven über Kuppen. Das Layout der Prüfungen ist auch komplett anders. Die einzige Gemeinsamkeit zwischen Polen und Finnland ist der Speed", unterstreicht Kubica. Abgesehen von einem Test absolvierte Kubica zur Vorbereitung auch einen Gaststart bei der Rallye del Casentino in Italien. Der 29-Jährige gewann mit einem Fiesta des A-Style-Teams, das technisch von M-Sport unterstützt wurde.
Nun liegt die Konzentration auf Finnland und der 'Recce' Anfang der Woche. Dabei kommt Kubica auch die Erfahrung von 2013 zugute. "Die Hälfte der Route bleibt gleich. Somit weiß ich zumindest, was ich erwarten kann und worauf ich mich in der 'Recce' konzentrieren muss. Wir versuchen uns so gut wie möglich vorzubereiten, aber ich starte dort zum ersten Mal mit einem World-Rally-Car. Mein Fahrstil hat sich seit dem Vorjahr auch verändert."
"Deshalb wird es aus diesen Aspekten eine komplett andere Rallye für uns, als ich sie aus dem Vorjahr in Erinnerung habe. Ich weiß aber, worauf ich achten muss. Es ist deshalb immer einfacher, wenn man sich auf eine Rallye vorbereitet, die man schon gefahren ist." Nach seinen Unfällen zu Saisonbeginn wurde Kubica etwas konstanter. In Argentinien, Italien und Polen kam der ehemalige Formel-1-Pilot immer ins Ziel, obwohl es in seiner Heimat nicht ganz nach Plan lief.