Nach der Niederlage in Norwegen überlässt Ford im Vorfeld der Rallye Zypern nichts dem Zufall.
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Besondere Herausforderungen erfordern besondere Maßnahmen: Zur Vorbereitung auf die bevorstehende Rallye Zypern hat das Ford Werksteam in dieser Woche sechstägige Testfahrten auf Sardinien abgeschlossen. Mit dem außergewöhnlich umfangreichen Programm reagierte das 20-köpfige Testteam auf eine Besonderheit des dritten von zwölf Saisonläufen: Die Wertungs- prüfungen der Rallye Zypern führen am ersten Tag über Asphalt, auf den beiden folgenden Etappen geht es über zum Teil recht ruppige Schotterwege. Umfangreiche Set-up-Änderungen oder der Einsatz verschiedener Reifentypen sind jedoch per Reglement verboten.
Bei den Testfahrten rund um die Inselhauptstadt Cagliari setzte das Team einen Ford Focus in Schotter-Spezifikation ein, dessen Fahrwerk allerdings mit deutlich verringerter Bodenfreiheit und härteren Federn auskommen musste - eigentlich klassische Merkmale einer Asphalt-Abstimmung. Die beiden
Piloten Mikko Hirvonen und Jari-Matti Latvala kamen jeweils drei Tage zum Einsatz.
"Es war ein sehr positiver Test. Ich bin mit dem Erreichten zufrieden", berichtete Latvala. "Ich konnte sowohl im Trockenen wie im Nassen fahren. Zu den wichtigsten Erkenntnissen zählt, dass ich auf Asphalt sehr viel früher bremsen muss: Die Schotterreifen bauen auf diesem Untergrund weniger Grip auf, und auch die Bremsanlage fällt in dieser Kompromiss-Abstimmung kleiner aus als bei einem reinen Asphalt-Set-up. Dies führt dazu, dass wir insgesamt eine viel saubere Linie fahren müssen.
Alles in allem zeigten die Schotterreifen auf den insgesamt 240 Asphalt-
Kilometern, die ich gefahren bin, eine gute Vorstellung. Darüber hinaus legten wir noch 370 Kilometer auf zwei verschiedenen Schotterstrecken zurück; einer sehr rauen - die eher an die groben Pisten in Griechenland erinnerte - sowie einer sehr langsamen und technisch anspruchsvollen, wie sie für Zypern typisch sind. Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir optimal vorbereitet zum nächsten Saisonlauf reisen."
Auch Latvalas Teamkollege Hirvonen zog ein positives Fazit: "Die Temperaturen erreichten zwar nicht die Höhe, die wir auf Zypern gewöhnt sind, dennoch haben wir einen rundum gelungenen Test absolviert. Die Pirelli-Reifen funktionierten auf Asphalt erstaunlich gut, obwohl sie für diesen Untergrund nicht entwickelt wurden und nur einen Kompromiss darstellen. Entsprechend komisch fühlt sich das Fahren an - ein Problem, dass uns Teilnehmer aber alle in gleichem Maße betrifft.
Zudem werden die Bremsen extrem gefordert. Aber ich glaube, wir haben uns bestmöglich vorbereitet. Insgesamt saß ich an den drei Tagen für 650 Kilometer am Steuer, 430 davon über sehr raue und kurvenreiche Schotterpfade. Einige Strecken gehörten zur Rallye Italien 2007, und wir waren bei den Tests schneller unterwegs als damals. Die Verbesserungen der Zeiten haben mich wirklich beeindruckend. Ich freue mich daher sehr auf die Herausforderungen auf Zypern in knapp zwei Wochen."