Ford hat beste Vorrausetzungen für ein Top- Resulat in Norwegen, die Vorfreude ist groß, allerdings lastet auch Druck auf dem Team.
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Irland war eine Asphaltrallye und es herrschten schwierige Bedingungen und trotzdem waren nur zehn Punkte eine klare Niederlage für das Ford Team. Insbesondere Jari-Matti Latvalas früher Ausfall am Freitag kostete Ford bereits beim Saisondebut wichtige Punkte. Doch die Rallye Irland ist abgehakt und mit der Rallye Norwegen warten völlig andere Vorrausetzungen auf das Ford Werksteam. Immerhin gewann das Team seit 2005 in jedem Jahr die Rallye Schweden, sowie im Jahr 2007 die Rallye Norwegen. Mit anderen Worten, Ford dominierte in den letzten Jahren das Geschehen unter winterlichen Bedingungen. Alles andere als ein Sieg wäre somit eine Enttäuschung.
Das weiß auch Mikko Hirvonen, der allerdings exzellente Erinnerungen an die Rallye Norwegen hat. 2007 zeigte er hier vom Start bis ins Ziel eine perfekte Leistung und ließ sogar seinen damaligen Teamkollegen Marcus Grönholm hinter sich. Im Vorfeld der diesjährigen Rallye äußerte er sich noch einmal zu den neuen Winterextremreifen von Pirelli: "Der Reifen fühlt sich sehr gut an, vor allem beim Bremsen verhält sich der Focus damit deutlich stabiler. Die Startreihenfolge könnte eine wichtige Rolle spielen, weil ich glaube, dass der neue Reifen besser auf sauberen Straßen funktioniert, also könnten die Piloten weiter hinten im Feld einen Vorteil haben."
"Ich lasse die Reifen auf Schnee mehr arbeiten als auf Schotter, weil ich das Auto mehr rutschen lasse. Es ist nicht nötig ganz so exakt zu sein und es ist aufregend, mit einem Fahrzeug bei Höchstgeschwindigkeit zu driften. Beim Saisonauftakt in Irland habe ich wertvolle Punkte gesammelt, auf meinem Lieblings-Terrain möchte ich nun voll angreifen. Nicht nur ich werde mich in dem norwegischen Schnee wie zu Hause fühlen, auch dem Ford Focus kommen diese Bedingungen sehr entgegen." schloss er seine Ausführungen ab.
Auch sein Teamkollege Jari- Matti Latvala freut sich auf das kommende Wochenende: "Eine richtige Winter-Rallye macht einfach unglaublich viel Spaß. Als Fahrer kannst du auf diesem Untergrund viel aggressiver zu Werke gehen. Wir fahren viel mehr quer, weil wir dadurch den Wagen leichter für die Kurven positionieren können. Wie auf Schotter gerade Linien zu fahren, um eine optimale Traktion zu haben, funktioniert nicht auf Schnee, weil es einfach kaum Traktion gibt. Also muss ich den Reifen vertrauen und die Schneebanden nutzen um mehr Geschwindigkeit durch die Kurven zu nehmen. Das viele Weiß lässt dich allerdings nicht immer exakt erkennen, wo die Straße verläuft. Deshalb trage ich auf den Prüfungen eine Brille mit gelb getönten Gläsern, die die Sicht deutlich verbessert."
BP Ford geht als haushoher Favorit in die Rallye Norwegen. Alles andere als ein Sieg wäre eine herbe Enttäuschung. Gerade nach dem Verlauf der Rallye Irland ist es für Ford zudem wichtig, bereits in Norwegen zurückzuschlagen, will man nicht weiter in Rückstand geraten. Die Vorrausetzungen sind perfekt, jetzt muss das Team am Wochenende nur noch eine perfekte Leistung zeigen. Doch es lastet auch Druck auf Ford, so ist man als Beobachter geneigt zu fragen: "Wenn nicht hier, wo dann?"