Auf Zypern verlor Ford mit einer falschen Reifenstrategie bereits am Freitag alle Siegchancen, in Portugal möchte das Team nun zurückschlagen.
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Nach einem bisher eher enttäuschenden Saisonverlauf hofft Ford in Portugal auf die Wende im Duell gegen Citroen. Grund zum Optimismus bietet dabei die auf Zypern unter Beweis gestellte eigene gute Schotterperformance. Zudem wird erstmals eine neue Ausbaustufe des Motors zum Einsatz kommen, die unter anderem eine elektrisch betriebene Wasserpumpe und ein leichteres Schwungrad beinhaltet und eine bessere Leistungs- und Drehmomentkurve ermöglicht: "Auch wenn das Reglement keine großen Entwicklungsschritte zulässt ist die neue Motorversion ein Fortschritt. Die Portion Extraleistung und das spontanere Ansprechverhalten werden uns auf jeden Fall helfen." zeigte sich Mikko Hirvonen zufrieden.
Der WM- Zweite des Vorjahres hat dabei selbst gemischte Erinnerungen an die Rallye Portugal. So beendete er die Rallye 2007 zunächst auf Rang drei, bevor ihn eine fünfminütige Zeitstrafe bis auf Rang fünf zurückwarf. Die Ursache waren nicht homologierte Fenster, die damals gleich sechs Ford-Piloten betrafen. Dennoch blickt Hirvonen der diesjährigen Austragung mit Vorfreude entgegen: "Die Strecken hier bereiten großen Spaß, von allen WM-Läufen im Mittelmeerraum mag ich diese Veranstaltung am Liebsten. Das Tempo, das wir auf Zypern speziell auf den trockenen Passagen vorlegen konnten, stimmt mich zuversichtlich. Die Straßen hier sind nur auf den ersten Blick sandig. Darunter verbirgt sich ein harter und steiniger Untergrund, der es den Reifen sehr schwer macht und hohen Verschleiß fördert."
Auch sein Teamkollege Jari- Matti Latvala war 2007 von der Strafzeit betroffen und fiel von Position sechs auf Position acht zurück. Nach seinem schwierigem Saisonstart und derzeit nur Rang sieben in der Fahrer- WM freut er sich nun aber auf die erste echte Schotterrallye dieses Jahres: "Mein Start in die Saison verlief etwas steinig, die Rallyes in Irland und auf Zypern stellten für mich hoffentlich die schwierigsten Herausforderungen in diesem Jahr da. Die Schotter-Events, die uns nun bevorstehen, gefallen mir wesentlich besser. Die Pisten hier bieten guten Grip, nehmen die Reifen aber hart ran. Aufpassen müssen wir vor allem an den Kurvenausgängen, die auf der Außenseite gerne von Bäumen gesäumt werden - wer zu weit herausdriftet, kann eine böse Überraschung erleben."
In Hinblick auf den diesjährigen WM- Kampf braucht Ford dringend einen Erfolg über Citroen. Der wäre auch pschologisch wichtig, nachdem in den vergangenen Wochen immer weniger das ob, sondern eher mit wie vielen Siegen Loeb den Titel gewinnen werde, diskutiert wurde. Darüber hinaus hat das Team nach den Strafzeiten im Jahr 2007 gerade in Portugal noch etwas gutzumachen. Die Vorrausetzungen für einen Erfolg scheinen nach den Eindrücken am Samstag und Sonntag auf Zypern gut. Dennoch gilt Ford bei den meisten Betrachtern auch in Portugal eher wieder als Herausforderer, denn als Favorit. Vielleicht eine weitere Motivation, endlich wieder ein perfektes Wochenende zu zeigen.