Mit einem über 600 PS starken 208 starten die Rallye-Legende und zahlreiche Motorsport-Partner einen Grosangriff auf das Bergrennen in Colorado
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Sebastien Loeb ist eine Nimmersatt in Sachen Motorsport. Er lässt seine Karriere in der Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) sachte ausklingen, versucht sich in der GT-Serie mit einem McLaren MP4-12C auf der Langstrecke, bereitet einen Einsatz bei den 24 Stunden von Le Mans mit einem eigenen Team vor und werkelt mit Citroen am Einstieg in die Tourenwagen-Weltmeisterschaft (WTCC). Nun kommt Projekt Nummer fünf hinzu: Loeb startet beim legendären Bergrennen Pikes Peak.
Der Franzose versucht sich schon in diesem Jahr am 30. Juni in einem eigens für diesen Zweck gebauten Peugeot 208 T16 in Colorado Springs. Welche Technik unter der Motorhaube schlummern wird, will der Hersteller im April bekannt geben, man munkelt jedoch von rund 608 PS, was der doppelten Leistung von Loebs aktuellen Dienstwagen, dem Citroen DS3 WRC, entspräche. "Es ist unser Ziel, zu gewinnen. Wir brauchen also so viel wie möglich auf der Habenseite", erklärt Maxime Picat.
Der Geschäftsführer der Peugeot-Autosparte nennt eine Bündelung der Kräfte den richtigen Weg, die Herausforderung anzugehen. Deshalb dankt er Schwestermarke Citroen, die mit Peugeot der gemeinsame Mutterkonzern PSA eint, für die Leihe Loebs. Außerdem werden sich der Mineralöl-Konzern Total, Reifenhersteller Michelin und das omnipräsente Red Bull an dem Projekt beteiligen. "Pikes Peak ist ein legendäres Rennen, das das Personal der gesamten Marke inspiriert hat", reibt sich Picat die Hände.
Der Peugeot-Verantwortliche weiß jedoch auch, was auf seine Truppe zukommt. "Es ist eine harte, außergewöhnliche Herausforderung, die keinen Spielraum für Fehler lässt." Die rund 20 Kilometer lange Strecke in den Rocky Mountains mit 156 Kurven, auf der es rund 1500 Höhenmeter zurückzulegen gilt, ist für die diesjährige Ausgabe erstmals asphaltiert worden. 1988 gewann Rallye-Legende Ari Vatanen für Peugeot mit dem 405 T16, insgesamt stehen zwei Pokale in der Firmenvitrine.
Nach dem Aus für das Langstrecken-Projekt zu Beginn des vergangenen Jahres war Peugeot von der Weltbühne des Motorsport verschwunden. "Wir haben es aber nie aufgegeben", meint Picat. "Wir haben damals nicht die Tür für ein werksseitiges Engagement geschlossen, sondern ständig eine Liste möglicher Projekte im Auge gehabt. Da gehörte Pikes Peak dazu." Die Marke mit dem Löwen forciert weitere Aktivitäten mit dem 208, darunter ein Start bei den 24 Stunden vom Nürburgring.