In Monte Carlo hat Volkswagen sein WRC-Programm der Öffentlichkeit präsentiert - "Damit beginnt für Volkswagen ein neues Zeitalter im Motorsport"
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Der Startschuss für den WRC-Einstieg von Volkswagen ist gefallen: Der Fahrerkader, der 315 PS starke Rallye-Polo im endgültigen Design sowie sein sportliches Serienpendant wurden heute in Monaco vor rund 250 geladenen Gästen und Journalisten vorgestellt. Gut fünf Wochen vor dem ersten Wettbewerbseinsatz an gleicher Stelle rollte der Polo R WRC für die Rallye-WM vor dem berühmten Casino von Monte Carlo unter großem Applaus symbolisch über die Rampe - der Start in eine neue Ära für Volkswagen im Motorsport.
"Mit der Präsentation des startbereiten Polo R WRC beginnt für Volkswagen ein neues Zeitalter im Motorsport: Die Rallye-Weltmeisterschaft bietet Volkswagen die Chance, sich sportlich dort zu beweisen, wo unsere Fahrzeuge von jeher zu Hause sind: Auf echten Straßen", sagt Ulrich Hackenberg, Mitglied des Markenvorstands Volkswagen, Geschäftsbereich Entwicklung.
"Dazu treten wir nicht mit außergewöhnlichen Prototypen an, sondern mit einem Polo, der auf dem normalen Serienauto basiert. Nicht zuletzt diese Nähe zum Produkt und zum Kunden war ein wichtiger Grund dafür, dass wir uns für das Engagement in dieser globalen Motorsport-Disziplin entschieden haben", so Hackenberg.
"Volkswagen hat sich intensiv auf die Rallye-Weltmeisterschaft vorbereitet und jeder Einzelne im Team kann es kaum noch erwarten, sich mit dem Polo R WRC endlich dem Wettbewerb zu stellen", so Volkswagen Motorsport-Direktor Jost Capito. "Für uns bedeutet die Rallye-WM eine neue Herausforderung, der wir mit einer Menge guter Ideen und einer starken Mannschaft begegnen."
Starke Fahrer, schönes Auto
"Egal ob Sebastien Ogier, Jari-Matti Latvala, Andreas Mikkelsen oder das Team im Hintergrund - personell sind wir erstklassig aufgestellt. Im Polo R WRC stecken 17 Monate intensive Entwicklung, Erprobung und viel Innovation. Ganz nebenbei bemerkt ist der Polo in meinen Augen ein schönes und spektakuläres Rallye-Auto geworden", meint Capito.
Ogier gemeinsam mit Co-Pilot Julien Ingrassia (beide Frankreich) sowie Latvala und sein Beifahrer Miikka Anttila (beide Finnland) starten für Volkswagen mit dem Polo R WRC in die Rallye-WM 2013. Ogier/Ingrassia und Latvala/Anttila gehen dabei als gleichberechtigte Paarungen in die Saison. Beide haben jeweils sieben Rallye-WM-Laufsiege auf dem Konto.
"Nach über eineinhalb Jahren Vorbereitung kann ich es kaum erwarten, bei der 'Monte' mit dem Polo R WRC am Start zu stehen und zu sehen, wo wir im Vergleich zur Konkurrenz liegen", so Ogier, der im November 2011 von Volkswagen verpflichtet wurde und für den die "Monte" die Heimrallye darstellt.
Sein Teamkollege Latvala, in diesem Jahr WM-Dritter und neu im Volkswagen Team, ergänzt: "Volkswagen ist für mich die beste Option, meinem persönlichen Ziel näherzukommen: dem Weltmeistertitel. Die Mannschaft hat mich mit ihrer Entschlossenheit und ihrem familiären Umgang miteinander überzeugt. Jeder Einzelne liefert bedingungslosen Einsatz, um das gesamte Team zum Erfolg zu führen. Ich bin echt gespannt auf die Monte."
Mikkelsen ab Portugal im dritten Polo
Ab der Rallye Portugal, dem vierten Lauf im WM-Kalender, plant Volkswagen, ein drittes Auto einzusetzen. Am Steuer: der zweimalige Champion der Intercontinental-RallyChallenge (IRC), Volkswagen-Junior-Pilot Mikkelsen. Neuer Co-Pilot des Norwegers wird der Finne Mikko Markkula. "Volkswagen ist ein ausgesprochen zielgerichtetes Team, das sich in der Vorbereitung auf die Rallye-WM extrem weiterentwickelt hat", so Mikkelsen.
"Schon beim Dakar-Projekt hat die Mannschaft nichts dem Zufall überlassen und die richtige Einstellung zum Motorsport bewiesen. Hier kann ich noch eine Menge lernen und in der Zukunft viel erreichen", sagt der Norweger. Volkswagen hat damit einen gleichermaßen erfahrenen wie ehrgeizigen Kader zusammengestellt: Mit 28, 27 und 23 Jahren zählen Ogier, Latvala und Mikkelsen nicht nur zu den jüngeren, sondern vor allem zu den schnellsten Piloten der Rallye-Szene.
Herausforderung XXL: Sengende Hitze Mittelamerikas einerseits, eisige Temperaturen Skandinaviens andererseits - die Rallye-Weltmeisterschaft verbindet nicht nur klimatische Extreme in einer Motorsport-Weltmeisterschaft, sie liefert dazu auch unterschiedlichste Untergründe, die bei der Entwicklung eines Rallye-WM-Fahrzeugs berücksichtigt werden müssen. Die Bandbreite reicht von Asphalt über Schotter, Matsch und Geröll bis zu Eis und Schnee.
Das Prestige ist hoch: Die Rallye-WM gilt neben der Formel 1 als die bedeutendste globale Rennserie im Automobilrennsport, die Rallye Monte Carlo neben den 24 Stunden von Le Mans, dem "Indy 500" und dem Grand Prix von Monaco als berühmteste Motorsport-Veranstaltung.