Ein ungewollter Spitzenreiter, ein unerwarteter Fehler und eine überraschende Taktik: Das war der erste Tag in Griechenland.
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Mikko Hirvonen führt das WRC-Feld am Ende des ersten Tages bei der Rallye Akropolis an. Der BP-Ford Pilot erbte die Führung von seinem Teamkollegen Jari-Matti Latvala, der auf der letzten Wertungsprüfung von der Strecke abkam und über drei Minuten verlor. "Man muss alles geben, wenn man gewinnen möchte", sagte er. "Es reicht nicht, einfach nur herumzucruisen."
Vor seinem Ausritt hatte Latvala gut 10 Sekunden Vorsprung auf Dani Sordo, den er mit einer aggressiven Fahrt noch weiter distanzieren wollte. Der Spanier in Diensten von Citroen ging den umgekehrten Weg und nahm gegen Ende Speed heraus. Dadurch übernahm Hirvonen die Spitze, der nicht mit dem Missgeschick seines Teamkollegen rechnen konnte und selbst voll pushte. Somit spielt Hirvonen am Samstagvormittag den Staubsauger für die folgenden Fahrer.
"Wir dachten, dass es diesmal keine Taktikspielchen geben würde", ärgerte er sich. "Jetzt kann ich nur Vollgas geben. Leider wird das morgen als Erster noch schwieriger und hart für die Reifen. Aber ich kann nichts dagegen machen. Es ist frustrierend."
Sein Teamchef Malcolm Wilson trauerte derweil der verpassten Chance mit Latvala nach. "Alles sah perfekt aus bis zur Mitte der Prüfung", sagte er. "Alles sah nach einem weiteren Doppelsieg aus. Jetzt ist dem nicht mehr so, nicht wahr?" Latvala fiel nach seinem Unfall bis auf Rang 11 zurück.
"Das war einer seiner größten Fehler", klagte Wilson. "Jari hat das Team quasi auf dem falschen Fuß erwischt. Am schlimmsten war das Timing des Fehlers. Wir konnten nichts machen. Unsere realistischen Hoffnungen für diese Rallye sind nun verschwunden."
Sordo liegt drei Sekunden hinter Hirvonen auf Platz 2 und 18 Sekunden vor seinem Teamkollegen und WM-Spitzenreiter Sebastien Loeb. "Ich bin mehr als zufrieden mit dem Ergebnis. Mikko ist morgen in der schwierigsten Position", so Sordo. Auch Loeb war zufrieden. "Wenn Latvala keine Probleme gehabt hätte, wäre ich wohl fast eine Minute hinten", sagte er. "Also ist unser Rückstand von rund 20 Sekunden kein großes Handicap. Wir sollten morgen um die Führung kämpfen können."
Die Ränge 4 und 5 belegen die Gebrüder Solberg, wobei Petter Solberg deutlich vor seinem Bruder Henning landete. "Es läuft besser als erwartet", sagte Petter Solberg. "Das Auto ist nicht perfekt nach einem Lenkproblem, aber insgesamt ist es besser als erwartet." Sebastien Ogier, Frederico Villagra und Khalid Al Qassimi komplettierten die Top-8.