Jari-Matti Latvala gewinnt die Rallye Finnland mit 3,6 Sekunden Vorsprung auf Power-Stage-Sieger Sebastien Ogier - Kris Meeke als Dritter auf dem Podest
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Jari-Matti Latvala hat die Rallye Finnland gewonnen. Auf der 26. und letzten Wertungsprüfung, die als Power-Stage herangezogen wurde, fuhr der finnische Volkswagen-Werksfahrer zwar nur die zweitschnellste Zeit hinter Teamkollege Sebastien Ogier, doch als zusammengerechnet wurde, hatte Latvala 3,6 Sekunden Vorsprung auf den amtierenden Weltmeister und aktuellen WM-Spitzenreiter.
"Es war richtig, richtig schwierig, diese Rallye zu gewinnen. Ich hatte von Beginn an ein fantastisches Gefühl, doch dann brachten uns unsere Probleme beinahe um den Sieg. Ich habe alles gegeben. Es war wie im Krieg. Ich bin sehr, sehr glücklich", freut sich Latvala, der am Samstagnachmittag ohne volle Bremswirkung fast 30 Sekunden seines Vorsprungs eingebüßt hatte. Nach seinen Triumphen in Schweden und Argentinien ist es für den Finnen der dritte Saisonsieg. Sein Heimspiel hat der 29-Jährige nun zum zweiten Mal nach 2010 gewonnen.
Ogier absolvierte die zum Abschluss der Rallye auf dem Programm stehende 6,79 Kilometer lange Power-Stage "Ruuhimäki" in 3:16.0 Minuten - eine Zehntelsekunde schneller als Latvala. Damit holte sich der Franzose drei Bonuspunkte für die Gesamtwertung. Den Heimsieg seines Teamkollegen konnte er aber nicht verhindern. "Das ist alles, was ich im Köcher hatte. Platz zwei ist ein großartiges Ergebnis. Es war ein toller Kampf mit Jari-Matti", so Ogier, der mit einem Vorsprung von 44 Punkten auf Latvala zur Rallye Australien reist.
Meeke bringt Podestplatz für Citroen nach Hause
Hinter den beiden Volkswagen-Piloten Latvala und Ogier brachte Citroen-Pilot Kris Meeke Platz drei ins Ziel. "Ein ziemlich gutes Ergebnis, aber von Perfektion sind wir noch weit entfernt. Solange wir diese nicht erreicht haben, werden wir weiter arbeiten", kommentiert der Brite nach seinem dritten Podestplatz in dieser Saison.
Platz vier ging an Andreas Mikkelsen im dritten Volkswagen Polo R WRC ("Wenn mir jemand vor der Rallye dieses Ergebnis angeboten hätte, hätte ich sofort zugesagt") vor Mikko Hirvonen im M-Sport-Ford. Der Finne verpasste als Fünfter sein persönliches Ziel, in der Heimat auf dem Podest zu stehen, um fast zwei Minuten.
Die Top 10 wurden von Juho Hänninen (Hyundai), Elfyn Evans (M-Sport-Ford), dem von einer streikenden Servolenkung geplagten Hayden Paddon (Hyundai) sowie den Ford-Privatiers Henning Solberg und Karl Kruuda komplettiert.
Kruuda gewinnt die WRC2-Wertung
Mit Platz zehn sicherte sich Kruuda am Steuer seines Ford Fiesta S2000 zum zweiten Mal in dieser Saison den Sieg in der WRC2-Wertung. Auf den Plätzen zwei und drei dieser Wertung kamen Jari Ketomaa und Ott Tänak (beide Ford Fiesta R5) ins Ziel.
Robert Kubica (M-Sport-Ford) ging nach Abflug am Freitag ab Samstag unter Rally2-Regularien an den Start. Unter diesen Voraussetzungen war für ihn nicht mehr als Platz 35 zu holen. Die gesammelten Erfahrungen betrachtet der Pole aber als wertvoll. Auf der abschließenden Power-Stage war Kubica Achtschnellster.
Die prominentesten Ausfälle des achten von 13 WRC-Saisonläufen waren Thierry Neuville (Hyundai) und Mads Östberg (Citroen), die am Freitag beziehungsweise Samstag jeweils aufgrund eines beschädigten Überrollkäfigs die Segel streichen mussten.
Endergebnis nach 26 von 26 Wertungsprüfungen (Top 10):
01. Jari-Matti Latvala (Volkswagen) - 2:57:23,2 Stunden
02. Sebastien Ogier (Volkswagen) +3,6 Sekunden
03. Kris Meeke (Citroen) +50,6
04. Andreas Mikkelsen (Volkswagen) +1:52,5 Minuten
05. Mikko Hirvonen (Ford) +2:49,7
06. Juho Hänninen (Hyundai) +4:29,0
07. Elfyn Evans (Ford) +5:25,8
08. Hayden Paddon (Hyundai) +6:17,8
09. Henning Solberg (Ford) +12:07,0
10. Karl Kruuda (Ford) +14:44,7