Der Finne will wieder motorsportliche Projekte angehen und spricht über Rallyecross sowie die Dakar, genießt aber die Freizeit: "Meine Frau wird schockiert sein"
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Dass die Piloten der Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) meistens aus dem Koffer leben, ist jedem klar, der den Kalender der Serie kennt. Was das Leben als Spitzenfahrer wirklich bedeutet, hat sich Mikko Hirvonen ausgerechnet. Der Finne, der seine Karriere nach 13 Saisons in der Beletage des Offroadsports beendet hat, kommt auf eine beeindruckende Zahl: Acht Jahre hat er in Hotels, in Mietwagen, in Flugzeugen, auf Flughäfen, im Servicepark und natürlich auf den Pisten verbracht.
Im Gespräch mit 'WRC.com' blickt Hirvonen auf seinen Ruhestand lachend voraus: "Meine Frau wird schockiert sein, wenn ihr klar wird, dass ich jeden Tag zu Hause bin." Sein neues Leben wird seine Vorteile haben, schließlich spielt die Familie eine wichtige Rolle. "Ich hätte weitermachen können, aber es war an der Zeit", zeigt sich der 34-Jährige erschöpft und will die Versäumnisse der aktiven Zeit nachholen: "Ich will im Leben andere Dinge tun, Zeit mit meinen Söhnen verbringen. Jetzt kann ich zu jedem ihrer Eishockey- oder Fußballspiele, das habe ich so sehr vermisst."
Sich nicht auf Testfahrten, Pressetermine und den Saisonauftakt vorbereiten zu müssen, erfreut Hirvonen: "Ich fühle mich so wohl damit, dass mein Kalender im Januar einfach leer ist. Ich kann tun und lassen, was ich will - das ist so cool." Er könne sich dennoch glücklich schätzen, dass er seinen Traum 13 Jahre lang hätte leben dürfen. Trotzdem fiel ihm die Entscheidung nicht schwer: "Ich habe eine Weile darüber nachgedacht. Schon im Sommer habe ich damit begonnen, Leuten außer mir selbst zu erzählen, dass es sich wie die letzte Saison anfühlt. Danach wurde es stärker."
Dass sich Hirvonen künftig nur hinter das Lenkrad des Familienvans klemmt, ist unwahrscheinlich - auch wenn konkrete Pläne noch Mangelware sind. "Ich werde nicht komplett aufhören, habe aber noch keine Ahnung, ob ich Rallyecross fahre, die Dakar bestreite oder was auch immer tue", stellt der mehrfache Vizeweltmeister mögliche Projekte in den Raum. "Es gibt vieles, was ich ausprobieren will." Sein Co-Pilot Jarmo Lehtinen will der WRC erhalten bleiben: "Ich muss es einfach respektieren", kommentiert der finnische Landsmann die Hirvonen-Entscheidung. "Aber ich habe weiterhin die Kraft, zu reisen und würde es noch einige Jahre lang machen."