Mikko Hirvonen kämpfte nur am ersten Tag der Rallye Finnland um die Spitze, im Ziel stand der Finne neben dem Podium - Schrecksekunde am Freitag
© Foto: Citroen
Mikko Hirvonen hatte sich für die Rallye Finnland viel vorgenommen. "Ich brauche den Sieg", hatte der Citroen-Pilot vor seinem Heimspiel gesagt. Und theoretisch war der 33-Jährige beim achten WM-Lauf der Saison 2013 tatsächlich im Heimvorteil, denn die Rallye fand rund um seine Heimatstadt Jyväskylä statt. Doch hier winkt Hirvonen ab. "Jeder kennt diese Prüfungen gut genug, auch die 'Ouninpohja'", so der Finne.
Dennoch sah es am Donnerstag so aus, als könne Hirvonen sein Vorhaben vom Heimsieg in die Tat umsetzen. Mit der Bestzeit auf Wertungsprüfung (WP) 4 schob sich der Finne an die Spitze der Gesamtwertung, die er sich allerdings mit dem zeitgleichen Thierry Neuville teilen musste. Doch schon bei der nächsten WP verabschiedete sich Hirvonen aus dem Kampf um die Spitze - allerdings ohne eigene Schuld.
Bei WP5 wurden die Fahrer in verschiedenen Gruppen auf die Strecke gelassen. Hirvonen ging als erster Starter einer neuen Gruppe auf die Strecke, während seine Rivalen kurz vor ihm gefahren waren. Zwischenzeitlich waren die Spurrillen durch den starken Regen voll Wasser gelaufen, sodass Hirvonen chancenlos war und 16 Sekunden auf die Spitze verlor. "Das Problem war nicht der Regen, sondern die Tatsachte, dass die Fahrer, die um die Führung kämpften, in verschiedene Gruppen eingeteilt wurden", erklärt Hirvonen.
Dafür fand der 33-Jährige deutliche Worte: "Das war ein schwerer Fehler der Organisatoren, die wirtschaftliche Interessen über den Sport und die Sicherheit gestellt haben. Ich behaupte nicht, dass ich ohne diese Episode führen würde, aber ich wäre nicht Vierter", ärgert sich der Finne. Dem am Donnerstag eingefahrenen Rückstand lief Hirvonen für den Rest der Rallye erfolglos hinterher."Die Top-3-Jungs waren sehr schnell. Auch ohne den kleinsten Fehler konnte ich die Lücke nicht zufahren. Wäre ich großes Risiko eingegangen, hätte ich vielleicht ein wenig schneller fahren können, aber das wäre es nicht wert gewesen", so der Citroen-Pilot.
Wie dünn die Grenze zwischen Mut und Übermut sein kann, musste Hirvonen am Freitagnachmittag erfahren. "Ich bin in einer Kurve im fünften Gang von der Straße abgekommen und habe eine Böschung getroffen. Das Auto hätte sich beinahe überschlagen, aber glücklicherweise blieben wir auf den Rädern. Wir haben uns um 360 Grad gedreht, wobei zwei Reifen geplatzt sind", berichtet er.
Am Samstag versuchte Hirvonen am Nachmittag mit einer anderen Reifenstrategie zu punkten, doch auch die Wahl der harten Reifen war kein Erfolg: "Die Straße war nicht trocken genug, es war nicht die beste Wahl. Ich habe alles versucht, aber es war fast unmöglich, die verlorene Zeit aufzuholen", so der Finne.
"Ich bin nicht hierher gekommen, im Vierter zu werden, daher ist dieses Resultat sicherlich enttäuschend", lautet Hirvonens Fazit. "Keins unserer Autos auf dem Podium zu sehen, ist für das gesamte Team frustrierend. Vor allem wenn man bedenkt, welche Leistungen Mikko zu Beginn der Rallye gezeigt hat", bilanziert auch Teamchef Yves Matton.