Mikko Hirvonen und M-Sport blicken auf eine erfolgreiche Vergangenheit in Schweden zurück: Diesmal will der Finne an die glorreichen Zeiten anknüpfen
© Foto: xpbimages.com
Schweden ist für M-Sport ein erfolgreicher Boden. Zwischen den Jahren 2006 und 2012 war die britische Rallye-Schmiede in der Region rund um Hagfors ungeschlagen. Marcus Grönholm, Mikko Hirvonen und Jari-Matti Latvala hießen die Sieger. Hirvonen trug sich 2010 und 2011 in die Siegerliste ein. Vor allem 2011 ist in die Geschichte eingegangen, denn der Skandinavier gewann beim ersten Einsatz des damals neuen Ford Fiesta RS WRC. Es war eines der erfolgreichsten Debüts eines neuen WRC-Boliden, denn auch auf den Plätzen zwei und drei standen Ford-Piloten.
Nach dem Gastspiel bei Citroen ist Hirvonen zurück bei M-Sport. Bei der Rallye Monte Carlo lief es noch nicht ganz rund, doch bei der einzigen richtigen Winterrallye des Jahres rechnet sich der Routinier viel aus. Zum zehnten Mal startet Hirvonen in Schweden und kann insgesamt fünf Podestplätze vorweisen. Deshalb zählt der Finne in seinem Nachbarland zu den Geheimfavoriten, die man auf der Rechnung haben muss.
"Wir hatten einen sehr guten Test und ich fühle mich gut", blickt Hirvonen gespannt auf die kommenden Aufgaben. "Wir wissen aus der Vergangenheit, dass der Fiesta in Hochgeschwindigkeitspassagen sehr stark ist. Es war auch gut zu sehen, dass ich sofort ein gutes Gefühl hatte." Nach zwei Jahren im Citroen DS3 WRC muss sich der vierfache Vizeweltmeister erst wieder auf den Fiesta einschießen.
"Die Rallye Schweden macht noch mehr Spaß, wenn es richtig kalt ist und viel Schnee liegt. Es gibt nichts Besseres, als sich mit dem Auto bei hoher Geschwindigkeit an die kompakten Schneeverwehungen anzulehnen. Obwohl in dieser Region in jüngster Zeit viel Schnee gefallen ist, könnte es nicht so viel Eis geben", vermutet Hirvonen. Das würde große Auswirkungen auf die Prüfungen haben. "Das macht es knifflig, denn es bedeutet, dass viel Schotter durch den Schnee hindurch kommt. Dadurch wird das Reifenmanagement sehr wichtig."
Auch wenn sich der 33-Jährige auf seine Erfahrung verlassen kann, will er diesen Umstand nicht überbewerten. "Ich habe diese Rallye zweimal gewonnen, aber ich würde nicht sagen, dass es dort ein Erfolgsgeheimnis gibt. Es kam den Skandinaviern immer entgegen, aber das Vorjahr hat gezeigt, dass das nicht mehr der Fall ist. Jeder kann schnell sein", verweist Hirvonen auf 2013, als Sebastien Ogier den ersten WRC-Sieg für Volkswagen holen konnte.
"Wichtig ist, dass man sich ganz auf die Prüfungen konzentriert. Man braucht vor allem in den Hochgeschwindigkeitspassagen Selbstvertrauen, damit man mit Vollgas fährt. Es ist eine Rallye, bei der man als Fahrer richtig attackieren muss. An den engeren Stellen muss man auch sehr präzise fahren. Es bildet sich nur eine schmale Ideallinie. Wenn man sie verlässt, kann man sehr rasch Schwierigkeiten bekommen", weiß Hirvonen aus dem Vorjahr aus Erfahrung. Damals rutschte er von der Straße und sein Auto blieb im tiefen Schnee stecken.
So soll es diesmal nicht enden. "Ich hoffe, dass wir zu unserer Bestform finden und um die Spitze kämpfen können. Monte Carlo war für uns eine knifflige Rallye. Jetzt freue ich mich auf Schweden, wo wir konkurrenzfähig sein können. Wir wollen zeigen was wir können", klingt Hirvonen motiviert.