Nach dem Sieg zum Auftakt der WTCC-Saison 2017 rechnet Honda in Monza mit einem schwierigen Wochenende: Der Civic passt nicht zum schnellen Kurs
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Gemischte Gefühle bei Honda vor dem zweiten Rennwochenende der Tourenwagen-Weltmeisterschaft (WTCC) 2017 in Monza. Zwar reist Tiago Monteiro nach seinem Sieg im Hauptrennen von Marrakesch als WM-Führender nach Italien, doch für die Rennen auf dem schnellen Formel-1-Kurs vor den Toren Mailands hat der Portugiese keine hohen Erwartungen. Konzeptbedingt sei der Honda Civic in Monza klar im Nachteil.
"Unsere Ausgangslage vor Monza könnte besser nicht sein: Wir führen in der Gesamtwertung und unser Auto fährt ohne Kompensationsgewicht", sagt Monteiro. "Vor uns liegt aber wohl ein schwieriges Wochenende. Das liegt an der Form unseres Civics - unser Schrägheck-Auto ist aerodynamisch gegenüber den Limousinen-Fahrzeugen der Konkurrenz im Nachteil. Dafür sind die Geraden in Monza zu lang."
Zwar sei man dank Verbesserungen der Aerodynamik und des Motors aus Monteiros Sicht so gut wie nie zuvor auf einem Hochgeschwindigkeitskurs aufgestellt, doch Siegchancen rechnet sich der Portugiese an diesem Wochenende nicht aus. "Wir müssen jeden Punkt mitnehmen und damit zufrieden sein", so Monteiro, der Monza auch nicht zu seinen Lieblingsstrecken zählt: "Ich bin kein großer Freund von langen Geraden, harten Bremszonen und Schikanen."
Nicht ganz so pessimistisch schätzt Teamkollege Norbert Michelisz die Ausgangslage ein. "Ich erwarte, dass unsere Rivalen in der Meisterschaft an diesem Wochenende sehr stark sein werden", sagt er mit Blick auf die Konkurrenz von Volvo. "Wir müssen daher unsere beste Leistung abrufen, wenn wir ein ähnliches Resultat wie in Marokko erzielen wollen.
Interessant dürfte auf den langen Gerade von Monza, wo Windschatten ein großer Vorteil ist, vor allem das Team-Zeitfahren MAC3 werden, auf das sich Honda beim Wintertest an gleicher Stelle speziell vorbereitet hat. "Wir haben dort geübt, uns gegenseitig zu ziehen", verrät Michelisz.
Der dritte Honda-Fahrer Ryo Michigami freut sich vor allem darauf, dass er an diesem Wochenende kein komplettes Neuland betreten muss. "Im Gegensatz zu Marrakesch bin ich in Monza schon gefahren - 2004 in der Le-Mans-Serie", erklärt der Japaner. "Außerdem haben wir hier im März zwei Tage lang getestet, daher fühle ich hier im Auto schon fast wie zu Hause."