Honda übertrifft in Monza die eigenen Erwartungen

, 02.05.2017

Im Vorfeld glaubte Honda nicht an einen Erfolg in Monza - Dann kämpft Norbert Michelisz um die Führung und Tiago Monteiro erobert zwei Podestplätze

Honda konnte in Monza zwar keines der beiden Rennen gewinnen, doch die Freude war vor allem bei Tiago Monteiro trotzdem groß. Im Vorfeld befürchtete der Portugiese, auf dieser Hochgeschwindigkeitsstrecke einen Nachteil zu haben. Das Schrägheck des Civic ist aerodynamisch gegenüber den Limousinen der Konkurrenz etwas im Nachteil. Volvo entschied auch das MAC3 für sich und im Hauptrennen musste Monteiro auch früh die Führung an Thed Björk abgeben.

Trotzdem wurde der Portugiese Zweiter. Nach Platz drei im Eröffnungsrennen, nahm Monteiro insgesamt 42 Punkte aus Italien mit und führt die WM-Wertung an. "Von unserer Seite haben wir im Vorfeld dieses Wochenende kleingeredet. Zwei Podestplätze sind besser als gedacht", lacht der Routinier. "Ich bin sehr zufrieden mit der Evolution des Motors. Wir können jetzt auf solch schnellen Strecken an der Spitze mitkämpfen. Das war nie unsere Stärke." Dass es mit dem Sieg im Hauptrennen nicht klappte, lag auch an einem kleinen Fehler in der Ascari-Schikane.

Für die Fans war der Ausgang des Rennens trotzdem gut, denn in der noch jungen Saison gab es schon vier verschiedene Sieger. Konstanz zahlt sich aus. Monteiro stand schon dreimal auf dem Podest. "Es sah von Beginn an nach einer offenen Saison aus. Durch die unterschiedlichen Podestplätze sieht man, dass es in der WM viele Möglichkeiten gibt", ist Monteiro froh, dass die Citroen-Eintönigkeit der vergangenen Jahre vorbei ist.

Der Portugiese hat sich eine gute Basis für die restliche Saison geschaffen. Sein WM-Vorsprung auf Björk beträgt 13 Punkte. Nick Catsburg im zweiten Volvo liegt als WM-Dritter schon 35 Zähler zurück. "Es ist toll, dass ich führe und wieder viele Punkte gesammelt habe, aber es ist noch ein weiter Weg", schiebt Monteiro die Favoritenrolle von sich. "Viele Fahrer haben die Fähigkeiten, konstant zu sein. Es ist noch nichts geschafft. Wir müssen auf jeden Fall jeden einzelnen Punkt mitnehmen."

Michelisz ärgert sich über Bennani

Der zweite Platz im Hauptrennen war auch der 40. Podestplatz in Monteiros WTCC-Karriere. Seine Teamkollegen hatten ein schwierigeres Wochenende. Norbert Michelisz gelang im Eröffnungsrennen ein sehr guter Start und kämpfte in der Spitzengruppe mit. Dann kam es in der Parabolica zu einer Berührung mit dem Citroen von Mehdi Bennani. Beide rutschten ins Kiesbett. Benanni erhielt anschließend von den Rennkommissaren eine Strafe für dieses Manöver.

Beim Civic von Michelisz war durch den Schlag die linke Hinterradaufhängung beschädigt. Seine Mechaniker konnten die Schäden reparieren und der Ungar eroberte im Hauptrennen Platz sechs. "Ich bin sehr enttäuscht", ärgert sich Michelisz über Bennani. "Ich hatte im Eröffnungsrennen einen super Start, arbeitete mich auf Platz zwei vor und hätte sicher gewonnen, wenn mir Mehdi in der Parabolica nicht ins Auto gefahren wäre. Das hat mich das Rennen gekostet."

Trotzdem konnte Michelisz im zweiten Lauf noch einige Punkte sammeln, womit Honda in der Marken-WM den Anschluss an Volvo hält. "Mein Team konnte das Auto reparieren, aber durch die Schäden war meine Balance schlecht. Ich hatte Probleme mit der Lenkung und den Bremsen. Platz sechs ist für meinen Speed nicht repräsentativ", so der Ungar frustriert. Ryo Michigami konnte beide Rennen nicht beenden. Das Eröffnungsrennen konnte er gar nicht starten, weil es Fehlzündungen beim Motor gab. Im zweiten Rennen trat das gleiche Problem auf.

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