Bei der Rallye Deutschland greifen neben Thierry Neuville Rückkehrer und Vorjahressieger Dani Sordo sowie Testfahrer Bryan Bouffier für Hyundai ins Lenkrad
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Nach den Winter-Events in Monte Carlo und Schweden sowie den Schotterrallyes in Mexiko, Portugal, Argentinien, Italien, Polen und Finnland richten die Akteure der Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) ihr Augenmerk nun auf die erste echte Asphaltrallye im diesjährigen Kalender: Die Rallye Deutschland.
Das Hyundai-Werksteam greift rund um Trier mit einer neuen Besetzung an. Neben Thierry Neuville greifen beim Heimspiel des im hessischen Alzenau beheimateten Teams Rückkehrer Dani Sordo und erstmals Testfahrer Bryan Bouffier ins Lenkrad eines i20 WRC. In Vorbereitung auf die Deutschland-Rallye absolvierten alle drei Piloten Testfahrten rund um Trier und gehen nun zuversichtlich in den am übernächsten Wochenende auf dem Programm stehenden neunten WRC-Saisonlauf.
"Die Rallye Deutschland ist gewissermaßen meine Heimrallye", sagt Neuville und freut sich: "Es werden viele belgische Fans vor Ort sein. Auf den ersten Auftritt des Hyundai i20 WRC auf Asphalt bin ich gespannt. Ich selbst fühle mich auf Asphalt sehr wohl und möchte für das Team ein gutes Ergebnis einfahren."
"Um bei der Rallye Deutschland Erfolg zu haben, ist ein weicher Fahrstil gefragt", spricht der Belgier, der alle acht bisherigen Saisonläufe bestritt und dabei zweimal (Mexiko und Polen) aufs Podium fuhr, die abwechslungsreichen Asphaltpassagen in den Weinbergen entlang der Mosel an.
Rückkehr für Vorjahressieger Sordo
Für Sordo markiert die Rallye Deutschland den vierten Start für das Hyundai-Werksteam. Seine bisherigen drei Auftritte (Monte Carlo, Portugal und Argentinien) beendete er allesamt mit einem Ausfall. In Deutschland tritt er als Vorjahressieger an. "Ich mag die Prüfungen der Rallye Deutschland sehr. Darauf, den Hyundai i20 WRC bei einer richtigen Asphaltrallye zu fahren, freue ich mich schon seit Saisonbeginn", so der Spanier.
"Bei den Testfahrten hatte ich ein gutes Gefühl. Ich glaube, wir sind gut vorbereitet. Wir haben ein gutes Setup, um auf diesen Prüfungen angreifen zu können", sagt Sordo, der sich im vergangenen Jahr (damals noch für Citroen am Start) im Kampf um den Sieg bei der Rallye Deutschland knapp gegen seinen heutigen Teamkollegen Neuville (damals für M-Sport am Start) durchsetzte.
Hyundai-Debüt für Bouffier
Bouffier indes steht nach zahlreichen Testfahrten nun vor dem Ernstfall, seinem ersten Hyundai-Start unter Wettbewerbsbedingungen. "Natürlich freue ich mich. Schließlich ist es das erste Mal, dass ich einen WRC-Lauf für ein Werksteam bestreite", so der Franzose, der bei der Rallye Monte Carlo und der Rallye Polen noch für M-Sport ins Lenkrad eines Ford Fiesta RS WRC griff.
"Der Recce wird eine entscheidende Bedeutung zukommen, denn es ist bei dieser Rallye sehr wichtig, dass der Aufschrieb passt", sagt Bouffier und fügt an: "Seit unserem Sieg bei der Rallye Antibes im Mai ist der Hyundai i20 WRC auf Asphalt besser geworden. Das war beim Test spürbar. Wir werden nun unser Bestes geben, um ein gutes Ergebnis einzufahren und dem Team bei der Entwicklung des Autos zu helfen."
So wird Hyundai für das Heimspiel einen Joker ziehen und mit einem leicht veränderten Auto antreten. Um den i20 WRC standfester zu machen, wurden unter anderem die Radkästen verstärkt. Auch im Bereich des Kühlers wurde im Sinne der Zuverlässigkeit nachgebessert.
"Ich glaube, wir haben mit Thierry, Dani und Bryan ein richtig gutes Aufgebot für die erste richtige Asphaltrallye mit dem Hyundai i20 WRC", sagt Teamchef Michel Nandan und formuliert die Zielsetzung: "Uns kommt es darauf an, alle Autos ins Ziel zu bringen und die Entwicklung im Hinblick auf die folgenden Asphaltrallyes weiter voranzutreiben. Gleichzeitig wollen wir bei dieser Rallye mit einigen guten Prüfungszeiten glänzen."