Kris Meeke erhielt bei der Rallye Finnland vor einem Jahr seine erste Chance bei Citroen - Trotz Unfall konnte er sein Talent zeigen
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Vor einem Jahr erhielt Kris Meeke für die Rallye Finnland die große Chance bei Citroen. Zum damaligen Zeitpunkt war klar, dass sich das französische Team für die Zukunft neu aufstellen würde. Sebastien Loeb hatte seine Rallye-Karriere so gut wie beendet und sich gemeinsam mit Citroen auf die WTCC vorbereitet. Mikko Hirvonen konnte keine Rallye gewinnen und Dani Sordo war für Citroen ebenfalls kein kommender Weltmeister. Meeke durfte sich in Finnland empfehlen und glänzte mit schnellen Prüfungszeiten.
Allerdings gab es am Ende kein gutes Ergebnis, sondern einen Schrotthaufen. "Ich möchte es so sehen, dass ich diese Chance mit beiden Händen gepackt habe", blickt Meeke bei 'WRC.com' ein Jahr später auf Finnland zurück. "Ich wusste, dass es eine einmalige Möglichkeit bei der kniffligsten und schnellsten WRC-Rallye sein würde. Ich war zwei Jahre keine Rallye gefahren und es war eine extrem große Herausforderung."
"Wäre ich eine vernünftige Rallye gefahren, dann wäre ich irgendwo in den Top 10 ins Ziel gekommen. Ich weiß nicht, ob ich dadurch weitere Chancen erhalten hätte. Ich habe gesehen, wie Chris Atkinson das gleiche Angebot für Mexiko bekommen hatte. Er wurde dort Sechster, aber das war nicht gut genug für eine weitere Chance. Ich musste also etwas riskieren. Leider ging im letzten Kilometer der zweiten Fahrt durch Ouninpohja alles schief. Ich war aber bereit, alles zu geben. Glücklicherweise hatte ich bis dahin schon genug gezeigt."
Meeke erhielt später in Australien eine zweite Chance, aber er legte auch dort den DS3 aufs Dach. Trotzdem wurde der Nordire von Motorsportchef Yves Matton für 2014 als zweiter Werksfahrer neben Mads Östberg vorgestellt. Bisher war es eine Saison mit Höhen und Tiefen. Meeke musste viel lernen. Höhepunkte waren die dritten Plätze in Monte Carlo und Argentinien. Nun kehrt Meeke Ende Juli erneut nach Finnland zurück.
Zum ersten Mal nimmt der 35-Jährige zum zweiten Mal eine Rallye mit dem DS3 in Angriff. "Ich hoffe, dass ich mich dadurch etwas komfortabler fühle und ich das Tempo der Spitze mitgehen kann. Dieses konstante Tempo auf diesem Level muss auf natürliche Weise kommen. Ich hoffe, dass mir die Erfahrung aus dem Vorjahr hilft, mein Level zu erhöhen", spekuliert Meeke. "Man hat schon oft gesehen, dass Fahrer in ihrer zweiten Saison besser werden. Ich hoffe, dass wird auch bei mir der Fall sein."
Trotzdem wird sich Meeke auf die gewohnte Taktik verlassen und seinen eigenen Rhythmus fahren. Erst der zweite Blick fällt auf das Ergebnis. Dennoch sind Resultate für die Fortsetzung seiner Karriere wichtig: "Ein Sieg in meiner ersten vollen Saison wäre unglaublich. Ich stand schon auf dem Podest. Das nächste realistische Ziel wäre Platz zwei. Ich möchte meine persönlichen Fortschritte fortsetzen. Ich glaube nicht, dass ich mein volles Potenzial schon erreicht habe."
"Ich möchte Rallyes gewinnen und Weltmeister werden", lauten seine ambitionierten Ziele. Obwohl Meeke schon 35 Jahre alt ist, fuhr er erst 17 Rallyes in einem WRC-Boliden.