Japan Tag 1: Solberg vorn, Loeb nur Sechster: Solberg nicht zu stoppen

, 11.09.2010

Trotz Grippe entschied Petter Solberg den ersten Tag der Rallye Japan für sich, Mikko Hirvonen war sein ärgster Verfolger.

Petter Solberg hat den ersten Tag der Rallye Japan für sich entschieden. Nachdem er am Donnerstagabend auf den eröffnenden Super Specials noch mit seinem Setup gehadert und rund sechs Sekunden auf die Spitze verloren hatte, eröffnete er den heutigen Tag mit zwei Bestzeiten. Dabei konnte ihn auf der zweiten Etappe selbst ein platter rechter Hinterreifen nicht bremsen, den er drei Kilometer vor Etappenende erlitt. So dauerte es nur bis zur zweiten Tagesetappe bis sich der Norweger trotz seiner derzeitigen Grippeerkrankung an Sébastien Ogier vorbei in Führung schob, die er bis ins Tagesziel nicht mehr abgab. Stilgerecht beendete er den Tag mit einer weiteren Bestzeit auf dem finalen Super Special.

Auf Rang zwei zeigte Mikko Hirvonen die erhoffte gute Leistung. Auch wenn ihm seine sechste Startposition auf dem losen Schotter sicherlich einen Vorteil einbrachte, war er mit zwei Bestzeiten und einer zweitbesten Zeit auf der Nachmittagsschleife der Mann, den es zu schlagen galt. Noch auf Rang vier im Mittagsservice, schob er sich zunächst an Daniel Sordo und dann an Sébastien Ogier vorbei, wobei er seinen Rückstand auf Solberg von 13,4 Sekunden auf 9,4 Sekunden verkürzte.

Sébastien Ogier musste sich nach seiner gestrigen Führung 11,9 Sekunden hinter Hirvonen mit Rang drei zufrieden geben, was gemessen an seinem ersten Start in Japan aber ohne Frage dennoch als gutes Ergebnis zu bewerten war. Allerdings ist sein Podestplatz derzeit alles andere als sicher, denn nur 1,1 Sekunden zurück sitzt ihm Jari-Matti Latvala unmittelbar im Nacken. Wie Teamkollege Hirvonen steigerte sich auch Latvala am Nachmittag, den er gleich mit einer Etappenbestzeit eröffnete.

Auf Rang fünf beendete Daniel Sordo den Tag. Der Spanier beklagte bereits auf der ersten Nachmittagsetappe Probleme mit der Übertragung, wobei insbesondere in Kurven die Kraft an der Vorderachse nachzulassen schien. So hatte er keine Chance seine Position gegen die Werks-Ford zu verteidigen, nachdem er im Mittagsservice noch knapp vor Hirvonen gelegen hatte.

Sébastien Loeb erlebte einen enttäuschenden ersten Tag. Einerseits gebremst durch seine führende Startposition schien er aber auch nie den richtigen Rhythmus zu finden und verlor kontinuierlich Zeit auf die Spitze. Bis zu den finalen Super Specials, wo es dann doch noch zu einer Bestzeit reichte, war eine Top4 Zeit noch das beste Ergebnis für den erfolgsverwöhnten Franzosen, im Tagesziel lag er auf Rang sechs bereits 54,5 Sekunden hinter der Spitze.

Deutlich zufriedener konnte Henning Solberg sein. Nachdem es in dieser Saison bislang oft nicht für den Norweger gelaufen war, liegt er derzeit nur 27,7 Sekunden hinter Loeb. Dabei gelang ihm auf der letzten Morgenetappe sogar eine Etappenbestzeit, womit er zusammen mit seinem Bruder alle Bestzeiten des Morgens erzielte. Gleichzeitig darf er sich bereits über einen komfortablen Vorsprung auf seine Verfolger freuen. So fuhr er auf seinen Teamkollegen und derzeit achtplatzierten Matthew Wilson bereits fast 1:55 Minuten heraus. Federico Villagra und Kimi Räikkönen komplettierten die ersten Zehn. Dabei beklagte der ehemalige Formel1-Weltmeister allerdings Handlingprobleme, die das Auto nach rechts ziehen ließen, weshalb auch das Getriebe gewechselt wurde.

Der erste Tag der Rallye Japan hinterließ insgesamt enge Abstände, so dass eine Prognose schwer fällt. Viel wird davon abhängen, wie sich Petter Solberg und Mikko Hirvonen morgen aus den führenden Startpositionen schlagen werden und ob Sébastien Loeb noch einmal zurückkommen wird. Gewinner gibt es nach dem ersten Tag aber dennoch: Die Art und Weise, wie Petter Solberg trotz Grippe den heutigen Tag für sich entschied, nötigt Respekt ab, wie sich auch Ford nach dem verpassten Podium in Deutschland zurück auf Schotter wieder deutlich stärker präsentierte. In diesem Zusammenhang wird besonders spannend zu beobachten sein, wie sich das Duell zwischen Sébastien Ogier und Jari-Matti Latvala weiter entwickelt, schließlich sind es diese Piloten, die auch im Kampf um die Vizeweltmeisterschaft derzeit die besten Karten zu haben scheinen.

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