Norbert Michelisz wird beim WTCC-Finale in Katar keine Unterstützung von Tiago Monteiro erhalten: Der Honda-Pilot fällt erneut aus
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Sein fürchterlicher Testunfall lässt Honda-Werksfahrer Tiago Monteiro auch das Finale der Tourenwagen-Weltmeisterschaft (WTCC) 2017 in Katar verpassen. Der Portugiese muss auf dem Losail International Circuit zusehen. Im wahrsten Sinne des Wortes, denn Monteiro wird die Reise nach Doha auf sich nehmen und Norbert Michelisz im Titelkampf gegen Volvo-Fahrer Thed Björk neben der Strecke unterstützen. Auf der Piste wird wiederum Esteban Guerrieri ins Lenkrad greifen.
Damit hat Monteiro nun auch offiziell keine Chance mehr auf den WM-Titel, obschon realistisch betrachtet bereits nach seiner Zwangspause bei den Fernost-Rennen sämtliche Chancen dahin waren. Bei 55,5 Punkten Rückstand auf Björk hätte er es theoretisch noch schaffen können, denn pro WTCC-Wochenende werden 60 Zähler vergeben.
Monteiro muss sich weiterhin von seinem Horrorcrash mit über 250 km/h infolge eines Bremsversagens bei Testfahrten in Barcelona erholen, die ihn für zwei Wochen auf die Intensivstation brachten. Er litt in der Folge unter Sprach- und Sehstörungen.
"Natürlich bin ich enttäuscht, nicht in Katar fahren zu können", sagt der ehemalige Formel-1-Pilot. "Ich bin aber unheimlich gespannt auf das Finale, weil Norbi die Möglichkeit hat, mit Honda Weltmeister zu werden. Da kann ich es mir nicht vorstellen, nicht bei meinem Team und den unglaublichen Mechanikern zu sein, um diesen möglicherweise historischen Moment zu erleben. Ich bin seit dem Start dieses Projekts im Jahre 2012 Teil der Honda-Familie und denke, dass ich viel zu all dem beigetragen habe, was jetzt zu diesem magischen Moment führen kann."
Natürlich ist es für Monteiro eine riesige Enttäuschung, die wohl beste Chance auf den WM-Titel, die sich ihm jemals geboten haben dürfte, nicht wahrgenommen zu haben. "Realistisch betrachtet waren meine Titelhoffnungen vorbei, als klar war, dass ich nicht in Macao würde fahren können. Deshalb ist das jetzt ein weit weniger harter Schlag", trägt er die Situation mit Fassung. "Ich möchte keine unnötigen Risiken eingehen - jetzt, wo ich einen ganzen Winter Zeit zur Erholung habe. Mein Ziel ist es, nächstes Jahr wieder im Renncockpit zu sitzen!"