Robert Kubica fügt seiner Unfallstatistik bei der Rallye Finnland einen weiteren Crash hinzu, sammelt aber dennoch viele Erfahrungen
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Viel gelernt, wenig erreicht: So könnte man die Rallye Finnland aus Sicht von Robert Kubica zusammenfassen. Nach einem Unfall am Freitag ging der Pole an den beiden Schlusstagen unter Rally2-Regel an den Start und kam so nur auf Position 34 ins Ziel. Nach seinem wilden Abflug erlebte der frühere Formel-1-Fahrer allerdings zwei weitgehend problemlose Tage, an denen er auf den schnellen Schotterstrecken viele Erfahrungen sammeln konnten.
"Der Fehler am Freitag war nicht ideal, aber wir hatten drei gute Tage, mit denen ich zufrieden bin", sagt Kubica. "Es war nicht einfach, hier zum ersten Mal mit einem World-Rally-Car zu fahren, und an zwei Tagen waren wir die ersten auf der Strecke. Das war auch etwas Neues", so der Ford-Pilot, als Rally2-Fahrer am Samstag und Sonntag den "Straßenfeger" spielen musste.
In diese Position hatte sich Kubica, der den ersten Tag der Rallye auf Position neun beendet hatte, durch einen Fehler während der fünften Wertungsprüfung gebracht. "In einem schnellen Abschnitt, eineinhalb Kilometer nach Beginn der Prüfung stimmte der Aufschrieb nicht. Er lautete 'six-left-plus-long-over-crest', daher ging ich mit Vollgas und Höchstgeschwindigkeit in die Kurve. Leider fehlte jedoch eine Information, nämlich dass das Auto entlastet wird, daher hob es ab und ich kam von der Linie ab", beschreibt Kubica die Entstehung des Unfalls.
"Ich kam aufs Gras, und wäre eine Gerade gefolgt, wäre nichts passiert. Leider bog die Straße aber nach rechts ab. Wir wurden nach außen geschleudert und trafen etwas mit dem linken Vorderrad. Das Auto hat sich in der Luft einmal um die eigene Achse gedreht und kam auf der anderen Straßenseite zum Stillstand", schildert der Pole den wilden Abflug, den er und sein Beifahrer unbeschadet überstanden.
Das konnte man von der linken Vorderradaufhängung nicht behaupten, an ein Weiterfahren war nicht zu denken. "Der Schaden war glücklicherweise nicht schwerwiegend, allerdings zu groß, um weiterzufahren", so Kubica. Am Samstag wurde er dann durch einige Fehlzündungen des Motors eingebremst, doch weitere Abflüge vermied Kubica.
So konnte er am Sonntag im Ziel der Rallye ein positives Fazit ziehen. "Ich habe an diesem Wochenende eine Menge gelernt, das ist sehr gut. Ich verlasse Finnland wegen des Fehlers am Freitag etwas enttäuscht, aber mit sehr viel mehr Erfahrung, und das ist entscheidend", so Kubica.
Nun freut sich der Pole auf die nächste Herausforderung, die schon in der nächsten Woche stattfindende Rallye Deutschland (22.-24. August). "Jetzt geht es nach Deutschland und zur ersten richtigen Asphaltrallye in diesem Jahr. Ich bin in letzter Zeit nicht viel auf Asphalt gefahren, freue mich aber natürlich darauf", sagt Kubica. "Es wird keine einfache Rallye, vor allem in den Weinbergen mit den Haarnadeln und engen Kurven, aber hoffentlich fühlt sich das Auto auf Asphalt genau so gut an wie derzeit auf Schotter."