Robert Kubica hat auch bei der Rallye Spanien kein Glück: Nach einer starken Vorstellung auf Schotter macht ihm die Technik einen Strich durch die Rechnung
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Der Lernprozess von Robert Kubica setzte sich auch bei der Rallye Spanien fort. Auf der einen Seite zeigte der ehemalige Formel-1-Pilot gute Ansätze, aber auf der anderen Seite verhagelten einmal mehr kleinere Zwischenfälle ein gutes Ergebnis. Am Schotter-Freitag zeigte der Pole konkurrenzfähige Zeiten und sicherte sich Rang sechs. Es war Kubicas wahrscheinlich beste WRC-Etappe auf Schotter. "Ich denke, dass es ein guter Tag war", blickt der Ford-Pilot zufrieden zurück." Es gab am Freitag nur einen kleinen Zwischenfall.
"Die Reifen waren auf dem Asphalt-Abschnitt von WP7 am Ende und ich drehte mich rund fünf Kilometer vor dem Ende der Prüfung. Es war eine enge Passage und ich bekam etwas Übersteuern", berichtet Kubica das kleine Missgeschick. "Leider hatte ich meine rechte Hand auf der Handbremse, denn direkt danach kam eine Haarnadel links. Ich hatte keine Chance, es zu retten. Abgesehen davon war meine Pace sehr gut."
Allerdings änderte sich die Situation am Samstag, als auf Asphalt gefahren wurde. Noch auf der Verbindungsstrecke zur ersten Prüfung des Tages (WP8) brach eine Antriebswelle. Kubica musste die Vormittagsschleife nur mit Zweiradantrieb fahren und war chancenlos. Im Mittagsservice reparierten die M-Sport-Mechaniker den Schaden und der Pole griff am Nachmittag an. Er ging aber zu motiviert an die Sache, denn in schon in der ersten Prüfung (WP11) beschädigte er sich das rechte Vorderrad.
Der Tag war vorbei. "Ich schnitt eine Abzweigung und traf etwas mit dem rechten Vorderrad. Eine Klammer der Radaufhängung brach, was bedeutete, dass die Antriebswelle locker wurde. Es war unmöglich weiterzufahren", erklärt Kubica enttäuscht. "Wir arbeiteten am Straßenrand daran und als alle Autos vorbei waren, konnten wir ins Ziel fahren, wo der Abschleppwagen auf uns wartete." Am Sonntag griff Kubica schließlich unter Rallye-2-Reglement wieder in den Wettbewerb ein.
Mehr als Endrang 17 war aber nicht möglich. "Zunächst muss ich Sebastien Ogier und Julien Ingrassia zu ihrem zweiten WM-Titel gratulieren. Für Maciek (Szczepaniak, Co-Pilot; Anm. d. Red.) und mich ist es eine Rallye mit gemischten Gefühlen", resümiert Kubica. "Während dieser drei Tage gab es positive Aspekte, aber leider auch negative Dinge. Ich denke, dass ich am Sonntag einen guten Rhythmus hatte."
"Die letzte Prüfung war für mich eine meiner besten auf Asphalt, aber trotzdem hatte ich Rückstand auf die Spitze, was merkwürdig war." Kubica stellte in der 15,55 Kilometer langen Powerstage die neuntschnellste Zeit auf. Dabei fehlten ihm 8,3 Sekunden auf die Bestzeit von Volkswagen-Fahrer Jari-Matti Latvala. Mut macht Kubica vor allem die Performance am Freitag. "Ich denke, wir haben meine Theorie bestätigt, dass meine Pace auf Schotter besser wird."
"Jetzt ist die Asphalt-Saison vorbei und es kommt nur noch die Rallye Großbritannien. Dort werden die Bedingungen ganz anders sein." Im Vorjahr schied Kubica in Wales bei seinem Debüt in einem WRC-Boliden aus. Und was meint M-Sport-Boss Malcolm Wilson zu Kubicas Vorstellung in Spanien? "Der Samstag war unglücklich und enttäuschend, aber ich war von seiner Fahrt und seinem Willen weiterzumachen beeindruckt."
"Er hat die Einstellung, dass er nie aufgibt. Das ist sehr inspirierend", findet Wilson. "Er ist am Sonntag nach Rallye-2-Regel wieder dabei gewesen und hat wichtige Erfahrung für die Zukunft gesammelt." In der WM ist Kubica mit 14 Punkten weiterhin 15. In den vergangenen sechs Rallyes hat er lediglich zwei Zähler erobert.