Nach seinem vierten Saisonsieg steht Robert Kubica kurz vor dem Gewinn des WM-Titels in der WRC2 - Bei schwierigen Bedingungen viel gelernt
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Bei der Rallye Frankreich gelang Robert Kubica (Citroen) der vierte Saisonsieg in der WRC2-Klasse. Um diesen musste der Ex-Formel-1-Fahrer auf den Asphalt-Straßen des Elsass allerdings kaum kämpfen, weil die Konkurrenz früh Feder ließ. Schon nach der dritten Wertungsprüfung hatte der Pole mehr als drei Minuten Vorsprung auf seinen Verfolger. So wurde vor allem das Wetter Kubicas härtester Prüfstein.
"Diese Rallye war sehr schwierig und völlig anders als Deutschland, vor allem wegen des Wetters und der Streckenbedingungen", sagt der Pole. "Von völlig trocken über halb trocken, halb feucht oder halb matschig bis hin zu völlig nass war alles dabei, was man sich auf Asphalt vorstellen kann. Das war gut, dadurch konnte ich viel Erfahrung sammeln, vor allem heute." Auf dem großen Polster, welches er schon nach wenigen Kilometern hatte, ruhte sich Kubica nicht aus.
"Wenn du nach den ersten beiden Prüfungen schon drei Minuten Vorsprung hast und noch 250 Kilometer zu fahren sind, kann es langweilig werden, wenn du zu sehr rausnimmst. Außerdem will ich in diesem Jahr so viel wie möglich lernen", so Kubica. "Es mag sich vielleicht verrückt anhören, wenn ich trotzdem angreife, aber das ist für mich die beste Möglichkeit, dazuzulernen. 250 Kilometer nur herumzurollen ergibt aus meiner Sicht keinen Sinn. Ich habe dort Gas rausgenommen, wo ich mir unsicher war oder die Bedingungen schwierig waren."
Am Schlusstag der Rallye konnte sich der Pole dann sogar Experiment leisten. "Ich hatte einen großen Vorsprung und habe diesen Tag als Testtag genutzt. Wenn man testet, muss man allerdings schnell fahren", gibt Kubica zu bedenken. "Wenn man das Auto nur um die Prüfungen trägt, lernt man gar nichts. Daher war es etwas riskant, denn die Bedingungen waren schwierig. Aber es ist uns gelungen, das Auto mit einem guten Resultat nach Hause zu bringen. Vor allem heute war ich bei einigen Prüfungen recht dicht hinter den WRC-Autos."
"Wir haben zwischen den Prüfung einige Änderungen an der Abstimmung vorgenommen, um ein Gefühl für das Fahren mit den Michelin-Reifen bei diesen Bedingungen zu bekommen", erklärt Kubica. "Aus diesem Blickwinkel betrachtet war es eine wirklich gute Rallye. Natürlich auch wegen des Resultats, aber für mich ist es ehrlich gesagt wichtiger und wertvoller, Erfahrung zu sammeln." Seine Lernsaison kann Kubica dennoch mit einem Titel krönen. Wenn er bei der nächsten Rallye in Spanien nicht schlechter als Platz drei der WRC2-Wertung wird, dann ist er der neue WRC2-Champion.