Keine Unfälle, keine Fehler, keine Probleme: Robert Kubica meistert die Rallye Argentinien und wird mit Platz sechs belohnt - Ein wichtiger Fortschritt
© Foto: xpbimages.com
Robert Kubica hat es geschafft und eine problemlose Rallye ohne Unfälle gezeigt. Der Pole kam durch seine zahlreichen Turbulenzen in die Kritik und auch er selbst hinterfragte seine Herangehensweise in der Rallye-WM. Die Gedankenpause seit Portugal hat dem Polen gut getan. In Argentinien, der härtesten Rallye im Kalender, fuhr Kubica fehlerfrei. Zum ersten Mal musste der ehemalige Formel-1-Pilot nicht auf das Rallye2-Reglement zurückgreifen. Blechschäden gab es auch keine.
Die Belohnung war der sechste Platz und die ersten WM-Punkte in dieser Saison. Schon von Beginn an zahlte sich seine Taktik aus. Am Freitag absolvierte Kubica die erste Schleife in kontrollierter Fahrt und erhöhte am Nachmittag das Tempo, während reihenweise erfahrenere Konkurrenten ausfielen. "Wenn man bedenkt, wie schwierig diese Prüfungen waren und wie gering meine Erfahrung ist, dann war es ein sehr guter Tag", fasst Kubica seinen Freitag zusammen.
"Die erste Prüfung (WP2 & WP4; Anm. d. Red.) war extrem eng und kurvig. Mit meinen körperlichen Einschränkungen war es sehr schwierig zu fahren. Es ist sehr frustrierend, wenn man in einer Haarnadel nicht sauber einlenken kann, aber es gibt einige Dinge, die ich nicht wettmachen kann. In engen Kurven muss ich Kompromisse eingehen, damit ich so wenig Zeit wie möglich verliere."
Die Strecken am Samstag enthielten nicht so viele enge Kurven und Kubica fand besser in seinen Rhythmus. Allerdings war der Aufschrieb in den schnellen Passagen nicht optimal. Trotzdem blieb er auf der Strecke. "Es war ein guter Tag. Keine Probleme oder Fehler", sagt der Ford-Pilot zufrieden. "Die Bedingungen waren nicht so einfach und wir gingen es am Nachmittag im Nebel vorsichtig an. In WP8 gab es einen kleinen brenzligen Moment, aber es war kein großes Drama."
Am Sonntag wurde es noch einmal spannend, denn Elfyn Evans (Ford) kam Kubica bis zur letzten Prüfung auf fünf Sekunden nahe. In der Power Stage war Kubica aber deutlich schneller und sicherte den sechsten Platz ab. "Es war eine lange und herausfordernde Rallye mit schwierigen Bedingungen. Hier zum ersten Mal bei diesen Bedingungen zu fahren, war eine große Herausforderung. Schon nach der 'Recce' wussten wir, dass es eine schwierige Rallye werden würde."
"Die Prüfungen waren sehr technisch. Wenn man noch die schwierigen Wetterverhältnisse dazunimmt, dann war es definitiv nicht einfach", blickt Kubica auf das Wochenende zurück. "Es gibt keine Magie in diesem Sport, denn Erfahrung ist fundamental. Es ist besser Sechster zu werden, als gar nicht ins Ziel zu kommen. Vierter oder Zweiter zu werden, wäre natürlich besser. Ich muss im Moment natürlich realistisch sein. Maciek (Szczepaniak, sein Co-Pilot; Anm. d. Red.) und ich sind eine sehr positive Rallye gefahren."
Lob für die fehlerfreie Leistung gibt es auch von M-Sport-Boss Malcolm Wilson: "Ich freue mich sehr für Robert, dass er diese schwierige Rallye ohne Zwischenfälle beendet hat. Er hat Probleme vermieden und Erfahrungen gesammelt. Das ist auf diesem Level sehr wichtig. Diese Erfahrungen können für seine weitere Entwicklung nur nützlich sein. Er hat einen Fortschritt gemacht und kann seine Entwicklung von nun an fortsetzen."