Kubica setzt mit Bestzeiten großes Ausrufezeichen

, 20.01.2014

Bestzeiten, Führung und Crash: Robert Kubica setzte sich bei der "Monte" stark in Szene, landete aber im Straßengraben - Mit jedem Kilometer sammelt er Erfahrung

Robert Kubica strafte mit seinem Auftakt bei der Rallye Monte Carlo seine Kritiker Lügen: Der ehemalige Formel-1-Pilot markierte Bestzeiten in den ersten beiden Prüfungen und baute sich damit einen Vorsprung von 36,8 Sekunden auf die etablierte WRC-Konkurrenz auf. Kubica kannte weder Auto noch Strecken, doch er traf die richtige Reifenwahl. "Mein Ziel war, in dieser Saison eine Wertungsprüfung zu gewinnen. Das ist mir gleich bei der ersten WP gelungen, also muss ich mir ein neues Ziel setzen", sagte Kubica nach der ersten Vormittagsschleife.

Mit Fortdauer der Rallye wurde die Konkurrenz stärker, während der M-Sport-Pilot seinerseits mit den schwierigen Witterungsbedingungen zu kämpfen hatte. Am Ende der ersten Etappe lag er auf dem dritten Platz und noch vor Weltmeister Sebastien Ogier (Volkswagen). "Ich bin sehr zufrieden mit dieser Performance. Trotzdem muss ich noch viel lernen, aber wir hatten einen guten Tag", meinte Kubica am Donnerstag im Service-Park.

"Natürlich ist es immer schmerzhaft, wenn man nach zwei Prüfungen führt und dann von Schneemassen erwischt wird, aber ich muss es auch realistisch sehen. Wenn mir jemand vor der Rallye gesagt hätte, dass ich in dieser Position sein würde, dann hätte ich es sofort genommen. Es hätte auch noch besser laufen können, aber wir müssen mit unserer Leistung zufrieden sein." Schon bei der Jännerrallye in Österreich hatte Kubica bei der Reifenwahl ein goldenes Händchen gehabt.

Das erwies sich auch zu Beginn der "Monte" als richtig: "Wir hätten beinahe Schneereifen mitgenommen, aber als wir keinen Schnee erwarteten, dachte ich, dass es dafür keinen Grund gäbe. Glücklicherweise war das für uns auch der Fall." Auch am Freitag kämpfte Kubica um vordere Platzierungen mit und lag nach WP8 auf dem vierten Gesamtrang. Das Podium war in Griffweite.

Allerdings ging auf WP9 "Vitrolles - Faye" alles schief. In einer Rechtskurve rutschte der Ford Fiesta auf nasser Fahrbahn von der Strecke, kollidierte mit einem Brückengeländer und blieb im Straßengraben hängen. Da es bei der "Monte" keine Rallye2-Regel gibt, bedeutete das den Ausfall. "Es änderte sich plötzlich der Grip", beschreibt Kubica das Missgeschick nach rund 32 Prüfungskilometern von WP9.

Kubica sammelt Erfahrung

"Wir wussten, dass wir vorsichtig sein mussten, denn wir hatten diese Stelle in unserem Aufschrieb vermerkt, aber leider unterschätzte ich wie groß die Veränderung war. Vor dem Unfall war der Grip sehr gut, aber in dieser Prüfung lag auch viel Matsch auf der Straße. Wir bogen in die Kurve ein, die Vorderräder untersteuerten und wir kollidierten mit einer Brücke. Das bedeutete leider das Ende unserer Rallye."

Talent und Speed hat Kubica in Monte Carlo unter Beweis gestellt, allerdings sorgte der Erfahrungsnachteil schließlich für den Ausfall. "Als ich in die Formel 1, die höchste Klasse des Rundstrecken-Sports, kam, hatte ich elf Saison Rennsport hinter mir. Hier bei der Rallye sind es eine und ein bisschen", vergleicht der amtierende WRC2-Champion. "Ich bin im vergangenen Jahr gefahren und habe zum Spaß einige Rallyes absolviert, während ich in der Formel 1 gefahren bin."

"Ich glaube sonst würde niemand in die WRC aufsteigen, nachdem er nur ein Jahr Rallye gefahren ist. Das muss man bedenken und sich daran erinnern." M-Sport-Boss Malcolm Wilson war zunächst vollends begeistert und kann die Situation nachvollziehen. "Ich kann verstehen wie sich Robert fühlt. Nachdem ich mit ihm gesprochen habe, ist er sehr enttäuscht. Er denkt, dass er das Team im Stich gelassen hat. Das ist aber nicht der Fall. Wir sind von seiner Performance sehr erfreut. Das ganze Team steht zu 100 Prozent hinter ihm."

Jetzt kommentieren
Jetzt bewerten

Zum Bewerten musst Du registriert und eingeloggt sein.

Weitere Rallye & WRC-News

Sebastien Ogier ist der erste Sieger der WRC-Saison 2014

Meisterlicher Auftakt: Ogier gewinnt in Monte Carlo

So wie er die Saison 2013 beendet hatte, macht Sebastien Ogier (Volkswagen) auch 2014 weiter. Der amtierende Weltmeister fährt bei der Rallye Monte Carlo, Dem Saisonauftakt der Rallye Weltmeisterschaft …

Joan "Nani" Roma holte seinen ersten Dakar-Sieg bei den Automobilen

Roma fängt Peterhansel noch ab und holt Dakar-Sieg

Die Rallye Dakar war in diesem Jahr an Spannung nicht zu überbieten. Bis zu den letzten Kilometern dieses Marathonklassikers durch Südamerika wurde um den Sieg gekämpft. Stephane Peterhansel …

Marc Coma gewann zum vierten Mal die Rallye Dakar für KTM

Coma setzt KTM-Siegesserie bei der Dakar fort

Marc Coma heißt der Dakar-Sieger 2014 bei den Motorrädern. Der Spanier feierte nach 2006, 2009 und 2011 seinen vierten Gesamtsieg, nachdem er verletzungsbedingt im Vorjahr nicht dabei war. Trotz …

Sebastien Ogier hat sich bei der Rallye Monte Carlo eine solide Führung erarbeitet

Ogier führt nach Tag zwei der Rallye Monte Carlo

Weltmeister Sebastien Ogier liegt nach dem zweiten Tag der Rallye Monte Carlo klar auf Siegkurs. Der Volkswagen-Pilot fuhr bei der abschließenden elften Wertungsprüfung (WP) hinter seinem …

Stephane Peterhansel setzte sich auf der vorletzten Etappe durch

Vor dem Schlusstag: Peterhansel übernimmt Dakar-Führung

Von wegen Stallorder bei X-raid: Einen Tag nachdem er sich nur widerwillig an die Anweisung von Teamchef Sven Quandt gehalten hatte, setzte Dakar-Rekordsieger Stephane Peterhansel (Mini) auf der …

AUCH INTERESSANT
BYD: Stella Li verrät das Erfolgsrezept im Interview

AUTO-SPECIAL

BYD: Stella Li verrät das Erfolgsrezept im Interview

BYD kennt inzwischen fast jeder. Doch wer ist Stella Li ? Eine der weltweit mächtigsten Frauen in der Automobilbranche, die wir zum Interview trafen - und Stella Li gab sehr interessante …


Motorsport-Total.com

TOP ARTIKEL
VW Golf R 2024 Test: Der letzte Benziner vor dem E-Motor
VW Golf R 2024 Test: Der letzte Benziner vor dem …
Lamborqhini Revuelto Test: Brutal! V12 mit 3 Elektromotoren
Lamborqhini Revuelto Test: Brutal! V12 mit 3 …
BYD Blade-Batterie: Das Geheimnis der Blade-Klinge
BYD Blade-Batterie: Das Geheimnis der Blade-Klinge
News-Abo
Jeden Morgen kostenlos per E-Mail:
Aktuelle Artikel
German Car of the Year 2025: Die besten Autos des Jahres
German Car of the Year 2025: Die besten Autos …
Jeep Avenger The North Face Edition: Die versteckten Extras
Jeep Avenger The North Face Edition: Die …
BMW & Mini: Kino, Gaming und ein Blick in die Zukunft
BMW & Mini: Kino, Gaming und ein Blick in die …
Bridgestone Blizzak 6 Enliten: Der neue Spitzen-Winterreifen
Bridgestone Blizzak 6 Enliten: Der neue …
Audi A6 e-tron 2025: E-Kombi mit über 700 km Reichweite
Audi A6 e-tron 2025: E-Kombi mit über 700 km …


Speed Heads - Sportwagen- und Auto-Magazin

Das Auto und Sportwagen Magazin mit täglich aktualisierten Auto News, Motorsport News, Auto Tests, Sportwagen Berichten und der streng geheimen Auto Zukunft. Speed Heads ist die Community für echte Auto-Fans und informiert im Sportwagen Magazin über Neuigkeiten aus der Welt der schnellen Autos.

  • emotiondrive Logo
  • World Car Awards Logo
  • Motorsport Total Logo