Robert Kubica lässt nach dem Ende seiner ersten WRC-Saison offen, ob er seine Rallye-Karriere fortsetzt oder auf die Rundstrecke zurückkehrt: "Es ist 50:50"
© Foto: xpbimages.com
Mit einem elften Platz bei der Rallye Großbritannien und Position 16 in der Fahrerwertung der Rallye-Weltmeisterschaft endet die erste volle WRC-Saison von Robert Kubica (Ford). Der frühere Formel-1-Pilot ließ in diesem Jahr zwar immer wieder sein Talent aufblitzen, machte aber letztlich vor allem mit einer Vielzahl von Fahrfehlern und Unfällen von sich reden und blieb so hinter den Erwartungen zurück.
Doch wie geht es für den Titelträger der WRC2 aus dem Jahr 2013 weiter? Das vermag Kubica selber nach dem Saisonfinale nicht zu sagen. "Eine schwierige Frage. Es ist 50:50 zwischen einem Verbleib in der WRC oder der Rückkehr auf die Rundstrecke", sagt der Pole.
In den vergangenen Wochen machten einige Spekulationen über die Zukunft des Polen die Runde. Eine Option ist ein Verbleib bei Ford, wo Kubica sein Sub-Team RK-M-Sport um einen Ford Fiesta RS WRC aufstocken könnte. Als Fahrer käme der bisherige WRC2-Pilot Juri Protasow in Frage. Angesprochen auf diese Konstellation meinte der Ukrainer: "Das wäre ein Dream-Team." Doch hierfür müssten Kubica und Protasow das notwendige Budget aufbringen.
Bei einer Rückkehr auf die Rundstrecke wäre die Tourenwagen-Weltmeisterschaft eine Option. Dort würde sich ein Platz im Team von Sebastien Loeb anbieten, welches in der kommenden Saison zwei private Citroen C-Elysee einsetzen wird. Dieses Auto hatte Kubica im vergangenen Jahr bereits getestet.
Allerdings wird sich bei einer Rückkehr zu Citroen das selbe Problem ergeben, welches ein WRC-Engagement Kubicas für die Franzosen in dieser Saison verhindert hatte. Denn sein Hauptsponsor ist der polnische Mineralölkonzern Lotos, der ein direkter Konkurrent von Citroen-Titelsponsor Total ist. Hier müsste sich Kubica entweder für seinen langjährigen Partner oder für die neue Zusammenarbeit entscheiden.
Unter dem Strich hatte Kubicas erste WRC-Saison mehr Schatten als Licht. Nachdem sie sensationell mit zwei Bestzeiten bei den ersten beiden Wertungsprüfungen der Rallye Monte Carlo begonnen hatte, musste auch Kubica die Erfahrung machen, dass die Umstellung von der Rundstrecke auf die Rallyepiste alles andere als einfach ist.
Durch seinen zu aggressiven Fahrstill machte Kubica immer wieder Fahrfehler, auf Schotter kam seine mangelnde Erfahrung auf losem Untergrund hinzu. Und auch seine Behinderung, nach einem Rallyeunfall im Jahr 2011 kann Kubica den rechten Arm nicht mehr vollständig bewegen, schränkte ihn immer wieder ein. Vor allem Haarnadelkurve waren für den 30-Jährigen ein Problem. Dennoch zieht Kubica ein durchaus positives Fazit. "Ich habe mich im Laufe der Saison auf Schotter immer wohler gefühlt und meine Performance wurde immer besser", sagte er nach der Rallye Großbritannien.