Jari-Matti Latvala und Petter Solberg gewannen am Samstagnachmittag je zwei Sonderprüfungen - Sebastien Loeb hat als Dritter 30,9 Sekunden Rückstand
© Foto: xpbimages.com
Jari-Matti Latvala ist drauf und dran, seinen Vorjahressieg in Wales zu wiederholen. Beim zehnten von 14. Läufen zur Rallye-WM (WRC) 2012 geht der finnische Ford-Werkspilot mit 24,5 Sekunden Vorsprung auf seinen Teamkollegen Petter Solberg in den letzten Wettkampftag. Latvala und Solberg teilten sich die vier Sonderprüfungen (SP) am Samstagnachmittag mit je zwei Siegen fast brüderlich auf.
Während Latvala an der Spitze nichts anbrennen lässt, entwickelt sich dahinter zwischen Solberg und Sebastien Loeb (Citroen) ein heißes Duell um den zweiten Platz. Loeb hat momentan nur 6,4 Sekunden Rückstand auf seinen Konkurrenten und gibt sich noch keineswegs geschlagen: "Jari-Matti ist sehr schnell, aber mit Petter geht es knapp her. Wir wollen attackieren und Zweiter werden, aber Ostberg ist auch nicht weit hinten, also müssen wir pushen."
Solberg war heute nicht ganz zufrieden: "Ich hatte das gleiche Setup wie gestern, aber die Straßen sind hier anders. Daher waren meine Einstellungen zu weich und zu niedrig. Auf den besseren Straßen war es okay, aber auf den weicheren Passagen setzte das Auto auf", ärgert er sich. Sorgen, die Latvala nicht hatte: "Das Auto läuft wirklich gut. Ich bin auf diesen Prüfungen normalerweise gar nicht so gut, aber irgendwie scheine ich es im Griff zu haben."
Loeb war auf SP8 der einzige Nicht-Ford-Pilot, der bisher ein Teilstück für sich entscheiden konnte. Nach hinten hat er genau 19 Sekunden Luft auf Mads Östberg (Ford), der seinerseits weitere 32,5 Sekunden vor Mikko Hirvonen (Citroen) liegt. Dahinter folgen Ott Tänak und Jewgeni Nowikow (beide Ford) auf den Plätzen sechs und sieben. Nowikow hätte beinahe SP11 (Epynt 2) gewonnen, blieb aber um 0,1 Sekunden hinter Latvala zurück.
Extrem spannend verläuft indes das Duell um den Sieg in der SWRC-Klasse. Nachdem Craig Breen mit seinem Ford Fiesta S2000 als Führender übernachtet hatte, musste er die Spitzenposition heute an Markenkollege Yazeed Al-Rajhi abgeben. Abstand: 0,1 Sekunden! Dabei hatte Breen sogar noch Glück, denn nach dem Vormittag wurde bei ihm ein Ölverlust festgestellt. Dafür verantwortlich war das Getriebe, der Schaden konnte aber repariert werden.