Viel hatte sich Jari-Matti Latvala in Finnland ausgerechnet, doch trotz einer fehlerfreien Fahrt konnte er nicht um den Sieg kämpfen
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Jari-Matti Latvala fuhr sich in Finnland den Leib aus der Seele, um seinen Fans eine Show zu bieten und seine verkorkste Saison wieder auf Kurs zu bringen. Von Beginn an war der Ford-Werkspilot aber nicht zufrieden. Am Donnerstag verlor er kontinuierlich einige Sekunden auf das Citroen-Duo. Erst langsam konnte er das Tempo durch Änderungen an der Abstimmung seines Fiesta RS WRC erhöhen, aber Siegchance gab es nicht mehr. Deshalb ist Latvala trotz Platz drei enttäuscht. "Ich bin frustriert, aber ich will nicht jedes Mal erklären, warum wir nicht gewonnen haben. Ich muss in diesem Jahr akzeptieren, dass wir den Speed nicht haben."
"Wir müssen weiterarbeiten. Citroen scheint eine Verbesserung bei der Radaufhängung gelungen zu sein", meint der 27-Jährige. "Ich muss mich verbessern, wir müssen uns verbessern. Mehr kann ich nicht sagen", findet Latvala deutliche Worte. Lag es am Auto oder am Fahrer? "Beim Start war ich sicherlich nicht bei meinem Optimum. Ich hatte mit der Abstimmung zu kämpfen. Schließlich passte das Setup, aber ich konnte nur das Level von Citroen erreichen. Ich konnte nie schneller fahren."
"Ich habe hart gepusht, aber wir hatten keine Probleme, was positiv ist. Es hat aber etwas gefehlt. Ich habe aber nicht die Antwort darauf. Der Unterschied war gering, aber es ist ärgerlich, wenn man nicht auf ihren Speed antworten kann." Langsam war Latvala trotzdem nicht, denn in einigen Prüfungen fehlten nur wenige Zehntelsekunden auf Citroen. Aufholen war damit aber nicht möglich. Bereits am Freitagnachmittag wurde Latvala bewusst, dass er nicht aus eigener Kraft gewinnen kann.
"Ich dachte nur, dass wir bei den Wurzeln stärker sein würden, so wie immer. Das schafften wir aber nicht. Dann habe ich es realisiert", bedauert der glücklose Finne. "Man muss aber weiterkämpfen, denn die Trophäen gibt es erst im Ziel. Ich habe mich auch schon kurz vor dem Ziel überschlagen und keine Punkte geholt. Deshalb muss man immer weiterkämpfen." Solche Fehler sind diesmal Latvala nicht unterlaufen. "In Ouninpohja gab es einige große Sprünge. Bei einem landete ich im Graben und bei einem anderen bin ich zu weit gesprungen."
"Sonst ist nichts passiert. Das ist positiv. Wenn ich etwas Positives finden kann, dann dass wir keine Fehler gemacht haben. Das war schon lange nicht mehr der Fall und ist gut." Auf Schotter war Ford in diesem Jahr stark unterwegs, auch wenn zuletzt wieder Citroen die Oberhand beim Speed gefunden hat. Nun steht mit der Rallye Deutschland die erste reine Asphalt-Veranstaltung auf dem Programm. Wie konkurrenzfähig wird der Fiesta sein?
"Citroen ist sehr stark und sie haben viel für Asphalt gearbeitet. Ich glaube aber, dass wir konkurrenzfähig sein können. Alles muss perfekt sein, wie zum Beispiel die Reifenwahl." In der WM ist der Zug für Latvala auch mathematisch schon fast abgefahren. Sein Rückstand auf Sebastien Loeb beträgt bereits 102 Punkte.