Loeb: "Die Gefahr lauert überall"

, 11.10.2012

Der X-Games-Unfall von Marcus Grönholm hat die Rückzugsentscheidung von Sebastien Loeb beeinflusst - Der Franzose hat nichts mehr zu beweisen

Sebastien Loeb hat seine eindrucksvolle Karriere am vergangenen Wochenende mit dem neunten WM-Titel gekrönt. Die beiden noch ausstehenden Rallyes auf Sardinien und in Spanien sind lediglich eine Kür, bei der es nur noch um den Einzelerfolg geht. Seine Rallye-Karriere ist damit abgeschlossen. Loeb wird im kommenden Jahr zwar noch einige WRC-Läufe bestreiten, aber mit dem Kapitel Rallye hat der Ausnahmekönner abgeschlossen. 2013 ist derzeit nur Monte Carlo fix geplant und wahrscheinlich seine Heimveranstaltung in Frankreich. Die Konzentration liegt aber schon auf der Zukunft. 2014 will Loeb mit Citroen in die Tourenwagenweltmeisteschaft WTCC einsteigen.

75 Siege und neun WM-Titel - Loeb hat im Rallye-Sport die Bestmarken in neue Höhen geschraubt und eindrucksvoll bewiesen, dass er der beste Rallye-Fahrer aller Zeiten ist. Von Verletzungen blieb der 38-Jährige größtenteils verschont. Im Jahr 2006 brach er sich auf dem Mountainbike einen Oberarm und musste vier Rallyes auslassen. Dennoch war sein Punktevorsprung damals groß genug und Marcus Grönholm konnte Loeb nicht mehr einholen. Dennoch ist das Risiko im Rallye-Sport nicht zu unterschätzen. Auch wenn es seit einigen Jahren auf WRC-Ebene keine Unfälle mit schweren Verletzungen gegeben hat, bleibt es eine der gefährlichsten Motorsportarten überhaupt.

Auch das hat dazu beigetragen, dass sich Loeb Richtung Rundstrecke verabschiedet hat. Der Unfall seines ehemaligen Konkurrenten Grönholm hat seine Entscheidung ebenfalls beeinflusst. Bei den X-Games hatte der zweifache Weltmeister einen schweren Unfall. Bei einem Aufprall gegen eine Streckenbegrenzung zog sich Grönholm eine Gehirnerschütterung und Kopfverletzungen zu. Wie es der Zufall wollte, nahm Loeb in diesem Jahr an den X-Games teil und beobachtete die Geschehnisse vor Ort. "Markus Unfall hat sicher dazu beigetragen, dass ich so denke."

"Wenn man im Rallye-Sport konkurrenzfähig sein will, dann muss man bereit sein auf der Straße alles zugeben. Manchmal gibt es große Momente. Die Gefahr ist überall", wird Loeb von 'Autosport' zitiert. "Mit der Zeit habe ich realisiert, dass ich nichts mehr zu beweisen habe. Ich habe alles erreicht wovon ich geträumt habe. Was wäre der Punkt, wenn etwas Dummes passieren würde? Absolut nichts." Die letzten Rallyes kann Loeb genießen und befreit auffahren. Langsam wird er sicher nicht sein.

Spätestens seit der WM-Titel unter Dach und Fach ist, drehen sich die Gedanken um die Zukunft. "Das nächste Jahr ist nur ein Übergang um uns auf 2014 vorzubereiten. Ich fahre die Rallyes nur, weil wir nicht sofort auf die Rundstrecke gehen können. Wenn ich die Wahl hätte, dann würde man mich im nächsten Jahr nicht in der WRC sehen, aber ein Rennauto fällt nicht vom Himmel und ist in zwei Monaten bereit. Ich fahre in der WRC, weil es für alle passt. Ich bleibe im Wettbewerb."

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