Loeb: "Es war ja nicht so schlimm wie bei Schumacher"

, 13.05.2013

Sebastien Loeb blickt auf seine jahrelange Dominanz der WRC-Szene zurück und erklärt sein Teilzeitprogramm mit dem Wunsch nach neuen Facetten

Sebastien Loeb ist der ungekrönte König der Rallye-Weltmeisterschaft. Nicht weniger als 78 seiner 167 WRC-Starts beendete der Franzose als Sieger. 38 weitere Male stand er entweder auf Platz zwei oder drei des Podiums. Seit seinem ersten Start auf WM-Ebene (Spanien 1999) holte sich Loeb nicht weniger als 896 WP-Bestzeiten und ist seit 2004 im Titelkampf ungeschlagen.

In diesem Jahr absolviert der neunmalige WRC-Champion nur noch ein Teilzeitprogramm, das ihn nach seinen drei erfolgreichen Auftritten bisher (Siege in Monte Carlo und Argentinien sowie Platz zwei in Schweden) gemäß dem vor Saisonbeginn festgelegten Fahrplan nur noch bei seiner Heimrallye in Frankreich Anfang Oktober starten sieht.

Zu den vier WRC-Einsätzen werden zumindest in diesem Jahr keine weiteren hinzukommen, wie Loeb betont. "Diesbezüglich gibt es keine Pläne. Ich bin mit meinen anderen Rennen und den Testfahrten für Pikes Peak voll ausgelastet. Da bleibt im Moment keine Zeit für weitere Rallyes", so der Franzose. Der eine oder andere "Monte"-Gaststart beispielsweise wäre angesichts der später beginnenden Rundstrecken-Saisons für die Zukunft zumindest theoretisch denkbar.

Verständnis für die Neider

Die Konkurrenz wird es angesichts der jahrelangen Dominanz gern hören, dass Loeb das WRC-Feld langsam aber sicher räumt. Was entgegnet der neunfache und amtierende Weltmeister den Leuten, denen seine jahrelange Dominanz zum Hals raus hing? "Naja, es war ja nicht so schlimm wie bei Schumacher zur damaligen Zeit. Wenn jemand dominiert, werden die Leute immer neidisch und sprechen darüber. Als Fahrer selbst kann man nur froh darüber sein, was man erreicht hat", beteuert der 39-jährige Elsässer, der jeden seiner neun WRC-Titel für Citroen gewann und mit der französischen Marke im kommenden Jahr in der Tourenwagen-Weltmeisterschaft (WTCC) an den Start gehen möchte.

In diesem Zusammenhang stellt Loeb klar: "Ich habe nicht mit dem Rallye-Sport aufgehört, um mich komplett zurückzuziehen. Ich wollte mit dem Rallye-Fahren aufhören, um ein paar Rundstrecken-Rennen wie den Porsche Supercup und die GT-Serie fahren zu können. Ich mag den Rennsport und wollte einfach neue Erfahrungen sammeln und neue Facetten kennenlernen."

So bestreitet Loeb in diesem Jahr für sein eigenes Team Sebastien Loeb Racing die komplette Saison der GT-Serie. Am vergangenen Wochenende in Barcelona kam es zum ersten Einsatz des WRC-Dauerchampions im Porsche Supercup. Mit Platz elf vom Ende des Feldes kommend zog er sich dabei achtbar aus der Affäre.

"Das ist natürlich eine ganz andere Herausforderung", spricht Loeb über den Markenpokal, der seit Jahren im Rahmenprogramm der Formel 1 ausgetragen wird und hält fest: "Für meinen geplanten WTCC-Einstieg fehlt es mir noch an Erfahrungen auf der Rundstrecke, denn das ist etwas ganz anderes als Rallyes. Der Supercup ist eine nette Kategorie und bin froh, die Chance zu bekommen, dort zu fahren." In knapp zwei Wochen wird Loeb auf dem legendären Stadtkurs in Monte Carlo erneut im Supercup-Porsche Platz nehmen. Eine endgültige Entscheidung bezüglich seines WTCC-Einstiegs ist indes noch nicht gefallen.

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